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Friday, 29.03.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Die Nachfrage nach Geodaten hat enorm zugenommen. Ob Pollenflugvorhersage oder Messwerte zur Luftverschmutzung, Grenzen von Naturparks oder Wahlbezirken - fast 80 Prozent aller Informationen haben heute einen räumlichen Bezug. Wer im Internet nach Geoinformationen sucht, wird immer häufiger fündig. So beiten Raumdaten im Netz neben mehr Information auh neue Möglichkeiten für demokratische Prozesse. Planungen, Entwicklungskonzepte und Bauvorhaben können online eingesehen, diskutiert und bald vielleicht sogar per Mausklick beschlossen werden. Geoinformationen - Was ist das?

Geoinformationen sind Daten über Objekte und Sachverhalte mit Raumbezug. Dazu gehören beispielsweise Klimadaten, Daten der Landesvermessung oder Luftbilder. Von Geodaten ist die Rede, sobald die Informationen so aufbereitet sind, dass sie rechnergestützt lesbar und darstellbar werden. Sie spielen in einer Vielzahl von Bereichen eine große Rolle, so zum Beispiel für Wettervorhersagen, die land- und forstwirtschaftliche Produktion und die Verkehrsplanung. Die Erzeugnisse, in denen raumbezogene Inhalte verwendet werden, haben sich dabei drastisch verändert. Gefragt sind nicht mehr nur "statische" Kartenerzeugnisse, sondern Produkte, die aus Geodaten "dynamisch" generiert werden, wie Online-Stadtpläne, Nvigationssysteme für Fahrzeuge oder Geo-Suchmaschinen.

Mittlerweile gibt es deutschlandweit eine Reihe technisch hochentwickelter Systeme zur Erfassung und Verarbeitung von Geodaten. Im Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) zum Beispiel - das in diesem Jahr sein 50jähriges Bestehen feierte - werden Geodaten koordiniert, harmonisiert und für Nutzer aus Wirtschaft und Verwaltung bereitgestellt. Das Amt prüft unter anderem die Daten der Laesvermessungseinrichtungen der Bundesländer und vereinheitlicht sie. Während in den Anfangsjahren des BKG amtliche Karten häufig noch von Hand entworfen wurden, arbeiten heute über 300 Mitarbeiter mit modernsten geodätischen und kartographischen Technologien.

In großem Maßstab

Die größte Datenmenge aber entsteht in den Kommunen. Die Informationen der Kataster- und Vermessungsämter sind die Grundlage für die meisten kommunalen Analayse-, Planungs- und Entscheidungsprozesse. Kein Wunder also, dass viele Kommunen beginnen, ihre Datenbanken "durchlässig" zu machen.

Ein Beispiel unter vielen ist Esslingen. Dort wird im Rahmen eines Pilotprojekts das erste virtuelle Bauamt getestet. Bauherr, Architekt und Verwaltungsmitarbeiter können damit das gesamte Bauprojekt online abwickeln. Eine virtuelle Bauakte enthält Grundbuchauszüge und Planskizzen ebenso wie die Genehmigung der Feuerwehr und des Bauordnungsamtes. Die interaktive Bearbeitung spart Papier, Zeit und letztlich auch viel Geld.

Wer in der Bundeshauptstadt investieren will, kann auf eine komplette online-Übersicht der Baulücken im Berliner Zentrum zurückgreifen. Neben Katasterauszügen und Luftbildern können auch Ausschnitte des Bebauungsplanes und Auflagen des Denkmalschutzes für jede einzelne Baulücke detailliert eingesehen werden. Wer Interesse hat, schreibt einfach eine Mail an den zuständigen Bearbeiter der Senatsverwaltung und der Kontakt ist hergestellt - von überall aus der Welt.

Landwirte profitieren vom Prinzip "Precision Farming". Mit Satellitenunterstützung werden Düngezustand und Wasserversorgung der Pflanzen beurteilt, um anschließend die exakte Menge der Dünge- und Pflanzenschutzmittel für die landwirtschaftlichen Flächen berechnen zu können. Erhebliche Einsparungen bei der Bewirtschaftung und eine geringere Bodenbelastung sind die positive Folge.

Karten legen

Die Bereitstellung von raum- und ortsbezogenen Daten im Internet macht die Zusammenarbeit von Bürger, Verwaltung und Wirtschaft einfacher und transparenter. Die Vernetzung verschiedener regionaler Datensysteme wird dabei immer wichtiger.

Mit dem Metainformationssystem GeoMis.Bund befindet sich ein Service im Aufbau, der den Nutzern aus Verwaltung, Wirtschaft und Öffentlichkeit einen gebündelten, serviceorientierten Zugang zu den dezentralen Geodatenbeständen der Bundesverwaltung gewährt. Ein umfangreicher Online-Service bietet unter anderem die Möglichkeit, Landkarten, historische topographische Kartenwerke und wissenschaftliche Veröffentlichungen per Internet zu bestellen. In der jetzigen Ausbaustufe sind bereits sechs Bundesbehörden angeschlossen.

Links zum Thema

Quelle: Bund.de

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