Mit der elektronischen Signatur zu papierlosen Vorgängen
Der Software-Prototyp für die "Elektronische Signatur" wurde erfolgreich im praktischen Einsatz mit dem Esslinger Bürger-Informationssystem im Internet getestet. Er steht jetzt für die Integration mit weiteren Online-Diensten bereit und kann auch auf andere Branchen übertragen werden. Vorgänge, für die bisher ein Formular mit echter Unterschrift notwendig war, können nun vollständig elektronisch und sicher abgewickelt werden. Das führt zur Effizienzsteigerung des Bürger-Services. Das Projekt wurde im Rahmen der Media@Komm-Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) durchgeführt. Für die Nutzung der Signatur benötigen die Bürger eine Signaturkarte, z.B. eine Signtrust-Karte von der Deutschen Post.
Die Signatur wird in Dokumentformaten wie PDF, ASCII oder HTML unterstützt. Als Oberfläche dienen Java-fähige Standard-Browser. Dabei wird eine sachgerechte Integration von Anzeige und Signatur gewährleistet. Formulare werden sicher visualisiert und online signiert. Umgekehrt werden signierte Dokumente online verifiziert. Es können Mehrfachsignaturen erstellt und geprüft sowie Zertifikate geprüft und visualisiert werden.
Barrierefreier Internet-Zugang für beeinträchtigte Personen
Der gleichberechtigte, barrierefreie Zugriff für Personen mit unterschiedlichen Graden der Beeinträchtigung ist eine selbstverständliche Forderung, die auch im Gleichstellungsgesetz geregelt ist. Aufbauend auf den oben beschriebenen eGovernement-Anwendungen hat das Fraunhofer-Institut SIT Software-Module entwickelt, die vorhandene Internet-Anwendungen entsprechend personalisierbar machen. Sie werden auf Internet-Servern installiert (Microsoft IIS mit .Net Farmework) und personalisieren dort die Darstellung, um sie je nach Anforderung für Sehbehinderte zu vergrößern, für Blinde an Braille-Geräten zu übertragen und für Menschen mit motorischen Behinderungen auf für sie geeignete spezielle Ein-Ausgabe-Geräte. Auch die elektronische Signatur wird barrierefrei unterstützt.
Die Profile der beeinträchtigten Menschen können auf dem Server hinterlegt werden. Eine Verbindung zwischen der Art der Behinderung und dem Vorgang, der vom Beeinträchtigten ausgeführt wird, wird durch diese Software ausgeschlossen. Die Privatheit der Nutzer wird auch hier gewahrt.
"Niemand darf wegen Art und Schwere seiner Behinderung ausgegrenzt werden." Diesem Leitsatz dient das Modellprojekt "Multi-Media-Center (MMC) in Bonn (www.mmc-bonn.de) , Berlin und Zwickau", das als integrative Einrichtung der beruflichen Rehabilitation vom Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung gefördert. wird. Die Software-Module für den barrierefreien Internet-Zugang laufen hier im Feldversuch.
"Dank der neuen Software-Module für Barrierefreiheit vom Fraunhofer-Institut SIT können wir für die Kunden des Multi-Media-Centers eine bisher nicht mögliche Qualität des Internet-Zugangs bieten", freut sich Herr Michael Plarre, Leiter des MMC in Bonn.
Das Fraunhofer-Institut für Sichere Telekooperation SIT in Darmstadt gehört zu den Pionieren von rechnergestützter Zusammenarbeit und von IT-Sicherheit in Europa. Es forscht und entwickelt zusammen mit Partnern aus der Wissenschaft, der Industrie und der Anwenderschaft im Vorfeld industriellen Wettbewerbs, um die Vertrauenswürdigkeit von Information und die Verlässlichkeit von IT-Infrastrukturen sicher zu stellen. Denn nur dann können sich die Kommunikation über das Internet, der elektronische Geschäftsverkehr und die globale Zusammenarbeit erfolgreich ausbreiten. Das Institut SIT ist Mitglied der Fraunhofer-Gruppe Informations- und Kommunikationstechnik IuK. Es bietet ein umfassendes Programm von Konferenzen, Seminaren und Fachvorträgen, um seine Forschungs- und Entwicklungsergebnisse an Experten und Anwender weiter zu vermitteln. Weitere Informationen unter www.sit.fraunhofer.de.
Quelle: Informationsdienst Wissenschaft