Zwar stünde den Einwohnern vorerst nur eine begrenzte Zahl von städtischen Formularen digital zur Verfügung, etwa zur Fahrzeugummeldung oder zur Verlängerung des Personalausweises. Langfristig sehen sich die Bürgermeister aber als Vorreiter für ein System, dass eines Tages so selbstverständlich sein soll wie das Geld abheben am Bankautomaten. "Die Bürgerkarte ist heute geboren und muss noch wachsen. Das geht nur, wenn die Karte angenommen wird", sagte Bernd Bollinger von der Anstalt für kommunalen Datenverarbeitung Bayern.
Die Chipkarte in der Grösse einer Scheck- oder Kreditkarte kann in den drei Städten an jeweils 450 bis 500 Bewerber ausgehändigt werden. In Ulm waren bis Freitag 130 Anträge gestellt, in Passau 50. In Bremerhaven würden Anträge erst im neuen Jahr angenommen.
Wie der Ulmer Projektleiter Rolf Johannsen erklärte, können Anträge und Verträge mit Hilfe der Chipkarte nicht nur online heruntergeladen, sondern auch direkt ausgefüllt und unterzeichnet zurück gesendet werden. Der Gang ins Rathaus entfällt. "Die Karte ist der Schlüssel ins virtuelle Rathaus", lobte Johannsen.
Technische Voraussetzungen für die Nutzung des Angebotes seien ein PC mit Internetzugang und eine Email-Adresse. Ausserdem müssten sich die Teilnehmer für 20 Euro ein Startpaket anschaffen, das die Karte selbst, eine CD-ROM mit kostenloser Zugangssoftware und ein Kartenlesegerät enthält. Das Lesegerät könne auch für Internet-Banking genutzt werden, sagte Johannsen. Die Bundesdruckerei-Tochter D-Trust bürgt für die Nutzungssicherheit.
Internet: Bürgerkarte Ulm
Quelle: Verivox