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Friday, 19.04.2024
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Im australischen Hauptstadt-Territorium wurde ein Gesetz verabschiedet, das die Behörden verpflichtet, Open-Source-Software zu bevorzugen.

Damit reiht sich das Hauptstadt-Territorium in die Reihe der Länder ein, die Open Source per Gesetz den Vorzug geben. In Australien ist es das erste Land, doch könnte es eine gewisse Signalwirkung haben, denn die Regelung wird in vielen Ländern kontrovers diskutiert. Andererseits ist das Hauptstadt-Territorium (Australian Capital Territory, ACT) mit 2430 Quadratkilometern bei weitem das kleinste australische Territorium, und auch die Einwohnerzahl ist nicht bedeutend. Dennoch glauben die Abgeordneten, daß die Entscheidung ein Zeichen setzt, denn »was gut ist für das ACT, ist gut für Australien«. Sie denken außerdem, daß Open Source den Wettbewerb von kleineren lokalen Unternehmen (gegen internationale Konzerne) verbessert.

Die genaue Regelung des Gesetzes lautet: »Bei der Anschaffung von Computersoftware sollen Verwaltungseinheiten des Territoriums, soweit es praktikabel ist, Open-Source-Software vorziehen.« Ferner empfiehlt das Gesetz, die Anschaffung von Software zu vermeiden, die nicht mit offenen Standards konform ist oder bei der Unterstützung und Updates nur von einer Organisation stammen, die die Software exklusiv kontrolliert.

Es ist klar, daß sich dieses Gesetz in erster Linie gegen Microsoft richtet. Das ACT gibt jährlich 15 Millionen Dollar für Microsoft-Lizenzen aus und will dies reduzieren. Es wird nicht erwartet, daß das Gesetz schnell Auswirkungen zeigt, doch der Grundstein für einen allmählich steigenden Einsatz freier Software ist gelegt.

Quelle: Pro-Linux, 11.12.2003

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