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Saturday, 20.04.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Die meisten Bürgerinnen und Bürger erwarten von der Homepage ihrer Stadt oder Kommune ein umfangreiches Angebot an Dienstleistungen, die ihnen mühselige Behördengänge ersparen. Von der Beantragung von Ausweispapieren bis hin zur Meldung bei Wohnungswechsel soll die Abwicklung auch digital möglich sein, wünschten sich über 90 Prozent der Befragten des aktuellen (N)Onliner Atlas 2002.

Ein üppiges Formularangebot wird deshalb oft als Indiz für einen bürgerfreundlichen Web-Auftritt einer Stadt oder Gemeinde betrachtet. "Von der Wiege bis zur Bahre..."

Die Möglichkeit Formulare herunterzuladen oder direkt an die zuständigen Stellen zu verschicken wird von den Städten immer noch in sehr unterschiedlichem Umfang angeboten. Aber nicht für alle Dienstleistungen sind Formulare unbedingt nötig und auch wirklich sinvoll.

In der Studie der Initiative D21 "E-Town 2002 - Deutschlands digitale Hauptstädte" , werden die verschiedenen Wege aufgezeigt, die die Städte bei der Umsetzung ihres Angebotes gehen. In vielen Fällen kommt es nicht auf die technisch ausgefeilteste Lösung an, sondern auf die Einfachheit der Nutzung.

Ein Beispiel dafür ist die Terminvereinbarung für den Sperrmüll. Während manche Städte wie zum Beispiel Heidelberg dafür Formulare entwickelt haben, die ausgefüllt, ausgedruckt und dann verschickt werden müssen, bieten andere, wie die Stadt Essen, die deutlich unkompliziertere Variante per eMail oder per Telefon an.

Solange das Formular nicht automatisch in die zentrale Disposition der Abfallwerke gespeist wird und direkt einen verfügbaren Termin zur Annahme oder Ablehnung ausgibt, ist die eMail der leichtere Weg. Hier wurde in den letzten Jahren oft das technisch kompliziertere Verfahren gewählt.

Doppeltes Angebot - doppelte Arbeit?

Viele Städte tun sich schwer damit, Formulare sowohl offline als auch online zur Verfügung zu stellen. Häufig erfolgt die Weiterverarbeitung der Daten noch nicht medienbruchfrei und die Informationen müssen mehrfach übertragen werden. Vor allem kleine Verwaltungen und Kommunen mit schwieriger Haushaltslage scheuen die Mehrarbeit und die zusätzlichen Kosten. Große Städten können die Doppelbelastung leichter verkraften.

Interessant sind die unterschiedlichen Wege, die die Städte bei ihren Formularservices beschreiten. Manche Städte bieten die Formulare selbst an, andere hingegen nutzen zentrale Formularserver, die von mehreren Städten gemeinsam genutzt werden. Der Besucher der Website merkt nicht, wer die Formulare für ihn bereit hält. Für ihn ist nur wichtig, dass sie übersichtlich und gut strukturiert in das Angebot eingebunden sind.

Aus Erfahrung gut

Ziel der Studie "E-Town 2002 - Deutschlands digitale Hauptstädte" ist es, durch eine positive öffentliche Aufmerksamkeit dem Thema eGovernment in den Kommunen weitere Schubkraft zu verleihen. Sieger der Studie im Bereich eAdministration wurde der Internetauftritt der Stadt Essen die sowohl ein umfangreiches und ausgesprochen übersichtliches Formularangebot bietet, als auch weitere Dienstleistungen, die auf einfachen Wegen per Telefon oder E-Mail abzuwickeln sind, zu Verfügung stellt.

Anschaulich wird dargestellt, wie die Formulare online auszufüllen sind, gleichzeitig aber auch ausgedruckt verschickt oder im zuständigen Amt - Anschriften-Info inklusive - abgegeben werden können. Erläuterungen zur Bearbeitung der Formulare mit Telefonnummern von Ansprechpartnern sind in der Rubrik Bürgerservice abrufbar. Zahlreiche Online-Dienstleistungen können auf www.essen.de bereits ohne Medienbruch abgewickelt werden.

Der Dialog über gelungene eGovernment-Lösungen auf Fachtagungen und Workshops soll gute Beispiele aufzeigen und Anreize für die Weiterentwicklung und Nachnutzung geben.

Weitere Informationen:

Quelle: Bund.de
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