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Thursday, 16.05.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
IT-Infrastruktur in den Landkreisen deutlich ausgebaut

Der Deutsche Landkreistag (DLT) hat im Vorfeld des heute stattfindenden 2. IT-Gipfels in Hannover seine zweite eGovernment-Umfrage zum Stand des Ausbaus der IT-Infrastruktur in den Landkreisen vorgelegt. DLT-Präsident Landrat Hans Jörg Duppré (Südwestpfalz) hob hervor, dass sich in den letzten vier Jahren seit der Umfrage viel getan hat: „Im Vergleich zu 2003 haben die Landkreise ihre Aktivitäten im Bereich des eGovernments deutlich verstärkt. Gerade auf Kreisebene spielen Fragen der Verwaltungsmodernisierung und der Effektivität von Abläufen eine besonders große Rolle.“

Insgesamt zwei Drittel der 313 Landkreise hatten sich an der DLT-Umfrage beteiligt, die in Kooperation mit dem eGovernment-Institut der Universität Potsdam (IfG.CC) durchgeführt wurde. Duppré: „Damit konnte die für vergleichbare Erhebungen hohe Rücklaufquote gegenüber der ersten Umfrage im Jahr 2003 noch einmal signifikant um etwa ein Zehntel gesteigert werden.“

Der Verbandspräsident betonte die Notwendigkeit abgestimmter Strategien beim Ausbau der IT: „Eine abgestimmte ebenenübergreifende Kommunikationsinfrastruktur ist für das Gelingen von eGovernment von höchster Bedeutung. Allerdings darf dies nicht bedeuten, beispielsweise in der Frage der Standardisierung nach Bundeskompetenzen zu rufen. Vielmehr sollten wir eine engere Verzahnung zwischen Landkreisen und Ländern anstreben. Das ist die beste Lösung.“ Hier müssten die organisatorischen Vorzüge der Landkreisebene bestmöglich genutzt werden: „Die Landkreise nehmen aufgrund ihrer Stellung im Verwaltungsaufbau zwischen Ländern und Gemeinden und den sich daraus ergebenden Kommunikationsbeziehungen eine Mittlerfunktion ein. Sie bieten sich daher für eine bürgernahe und flächendeckende elektronische Kommunikation an.“

Die zentralen Ergebnisse der Studie:

  1. Die große Mehrheit der Landkreise verfügt über ein ausformuliertes eGovernment-Konzept und bezieht bei der Planung ihrer Strategien die kreisangehörigen Gemeinden ein und/oder arbeitet mit anderen Landkreisen – auch länderübergreifend – zusammen.
  2. Mehr als 42 % der Kreise unterhalten ein eigenes Kreisnetz. Das ist eine Steigerung um 6 % im Vergleich zu 2003.
  3. Primärer Zugangskanal für öffentliche Leistungen sind Portale. Bürgerbüros und mobile Lösungen spielen eine kleinere Rolle.
  4. Standardisierungen im Bereich der Datenaustauschformate sind für die Landkreise von großer Bedeutung. Allerdings äußern sich viele Befragte skeptisch gegenüber der Möglichkeit, damit verbundene Kompetenzen auf den Bund bzw. die Länder zu verlagern.
  5. Über 98 % der Kreise verfügen über einen Zugang zum Landesnetz.
  6. Die IT-Sicherheit wurde bei dem weit überwiegenden Teil der Landkreise verbessert.
  7. Zur einheitlichen Behördenrufnummer „115“ erklärt die Hälfte der Landkreise, teilweise über Infrastrukturen zu verfügen, über die die Bürger fachbereichsübergreifend Anfragen stellen und Verwaltungsvorgänge erledigen können.
  8. Fast 57 % der Kreise sind bereit, ein Servicecenter zu betreiben, über das die Bürger behörden- und ebenenübergreifend Zugang zur öffentlichen Verwaltung erhalten können.

Eine Zusammenfassung der Umfrage steht als PDF-Dokument zum Download bereit.

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Quelle/Source: Deutscher Landkreistag, 13.12.2007

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