Schöne neue Welt mit Computer und Internet in Amtsstuben und Behörden – diesmal zum Nutzen des Bürgers? Der Kreisausschuss setzte gestern ein Zeichen in Richtung elektronischer Behördenvernetzung und Rationalisierung: Die Eckpunkte einer Strategie zum „Electronic Government“ im Landkreis Diepholz wurden von dem Beschlussgremium nach Angaben von Erstem Kreisrat Wolfgang van Lessen einstimmig gebilligt. Dahinter verbirgt sich laut van Lessen ein Prozess mit dem Ziel, Verwaltungsakte für den Bürger zu vereinfachen. Wer sich zum Beispiel nach einem Umzug neu anzumelden hat, soll dies künftig nur einmal via Internet im neuen Behördennetz tun können, während die in diesem Fall übliche Vielzahl von notwendigen Verwaltungsakten – von der Ausfertigung neuer Personalpapiere bis zur Ummeldung des Autos – automatisch abläuft. Die dazu notwendigen elektronischen Medien seien in den Behörden beim Landkreis sowie in Städten und Gemeinden zumeist schon vorhanden. Wann die Vision für diese Region Wirklichkeit wird, vermochte van Lessen aber nicht zu sagen. „Eine Zeitachse gibt es noch nicht, wir haben uns heute zunächst einmal auf Ziele verständigt.“ Diese sehen unter anderem vor, die Gemeinden unter einen Hut zu bringen. „Die Kommunen unternehmen keine Alleingänge. Sie streben gemeinsame Entwicklungen an“, heißt es dazu klipp und klar schon im ersten Punkt des Papiers. Vorgesehen sei demnach die Optimierung aller Geschäftsprozesse. Alle notwendigen Informationen und Dienstleistungen sollen den Bürgern in den Rathäusern am Wohnort und möglichst auch an anderen Orten – zum Beispiel am Arbeitsort – angeboten werden. „Kunden“ und Mitarbeiter sollen in die Entwicklung der E-Government-Strategie direkt mit einbezogen werden, heißt es.
Ein zentraler Veranstaltungskalender, an dem zurzeit gebastelt wird, soll den Anfang machen. „Wir sind dabei, ein Bürgerinformationssystem aufzubauen“, betonte van Lessen. „Ich hoffe, dass wir bald etwas präsentieren können.“
Quelle: Syker Kurier
