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Friday, 17.05.2024
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Nach einer landesweiten Befragung von Haushalten und Unternehmen zur Versorgung mit breitbandigem Internet sind erste Ergebnisse teils als alarmierend bewertet worden. Sowohl im Kreis Osterholz als auch im Kreis Lüneburg könnten 15 Prozent der Haushalte kein DSL bekommen, sagte der Leiter des Breitbandkompetenzzentrums Niedersachsen, Derek Meier. Zudem müssen in Lüneburg rund 33 Prozent der mit DSL versorgten Haushalte mit einer Geschwindigkeit von einem Megabit oder weniger auskommen, in Osterholz sogar 40 Prozent. "Das ist alarmierend", sagte der Verantwortliche für E-Government des Kreises Lüneburg, Stefan Domanske.

Das Kompetenzzentrum war im Juni gegründet worden, um Kommunen zu beraten und in Zusammenarbeit mit den Kreisen ein Breitbandkataster für Niedersachsen zu erstellen, das den zum Teil ungenauen Breitbandatlas des Bundeswirtschaftsministeriums erweitert. Bis 2013 will das Land Niedersachsen den Ausbau der Netzinfrastruktur mit 17,5 Millionen Euro fördern. Einzelne Projekte können mit maximal 100.000 Euro gefördert werden. "Die Daten sind belastbare Grundlage für Förderanträge", erklärte Domanske. Für jede einzelne Samtgemeinde werde nun ein Statusbericht erstellt. Dann liege es in den Händen der Gemeinden, eine Förderung zu beantragen.

"Ein Megabit ist eigentlich nicht mehr Standard", sagte Zentrumsleiter Meier. Deshalb wünschten sich sowohl in Lüneburg als auch in Osterholz rund drei Viertel der Befragten einen schnelleren Anschluss. In beiden Kreisen hätten 40 Prozent angegeben, das Internet sowohl privat als auch beruflich zu nutzen. "Da erkennen wir einen echten Standortfaktor", sagte Domanske. "Es wäre dramatisch, wenn jemand wegziehen muss, weil er ohne schnelles Internet nicht arbeiten kann." Wünschenswert und zukunftssicher seien in der Fläche 10 MBit/s. In Großstädten oder Ballungsgebieten sind über den Telefon- oder Kabelanschluss derzeit Geschwindigkeiten von bis zu 50 MBit/s möglich. Überrascht hätte bei der Auswertung der Umfrage, dass es auch in größeren Städten weiße Flecken auf der Karte gebe, beispielsweise in Neubaugebieten, sagte Domanske.

Derzeit laufen noch Umfragen in der Grafschaft Bentheim und in den Kreisen Cuxhaven, Rotenburg, Harburg und Lüchow-Dannenberg. Ziel sei es, nach und nach Erhebungen in allen Kreise zu starten, sagte Meier. Mancherorts gestalte sich die Zusammenarbeit mit den Kreisen allerdings schwierig: "Es gibt teilweise keine Ansprechpartner."

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Autor(en)/Author(s): (dpa) / (jk/c't)

Quelle/Source: Heise online, 25.07.2008

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