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Friday, 17.05.2024
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Einblicke ins Lüneburger Melderegister per Computer

Ein Klick im Internet und die Adresse des gesuchten Klienten erscheint auf dem Bildschirm, ganz ohne Briefwechsel mit der Meldebehörde, ganz ohne Behördengang. Der schnelle Zugriff auf Adressdaten ist bei der Stadt Lüneburg keine Zukunftsmusik mehr. Das Bürgeramt der Stadt Lüneburg hat jetzt den Online-Betrieb für Melderegisterauskünfte gestartet. Pilotanwender für dieses so genannte e-Government-Angebot sind bisher die Volksbank Lüneburg und die Staatsanwaltschaft. "Vor allem Unternehmen, die massenhaft Anfragen stellen, können künftig selber online die Melderegisterdaten bei uns abrufen", erklärt Ralf Dibowski, stellvertretender Leiter des Bürgeramtes und verantwortlich für die EDV. "Dazu müssen sie dreierlei haben, einen Computer mit Internet-Anschluss, ein Kartenlesegerät und eine so genannte Signatur-Karte, mit der der Nutzer identifiziert wird."

Dibowski setzt in einem ersten Schritt darauf, Behörden wie Finanzamt und andere Kommunalverwaltungen, aber auch Unternehmen wie Inkasso-Firmen, Versandhäuser oder Rechtsanwälte als Kunden zu gewinnen. Denn lohnend sei die Online-Auskunft heute nur für Firmen, die massenhaft Anfragen haben. Der Grund: Die Anschaffung von Kartenlesegerät und Karte kostet zusammen noch bis zu 200 Euro.

"Wir haben in Lüneburg 70 000 Bürger und 72 000 Anfragen ans Bürgeramt im Jahr. Der normale Bürger hat also rein statistisch nur einen Behörden-Kontakt im Jahr, dafür wird er sich kaum die Technik für die Online-Auskunft zulegen", sagt Dibowski. Bei Firmen und Verwaltungen sehe das ganz anders aus: Auch wenn die Online-Auskunft wie die herkömmliche Anfrage beim Amt weiter 4,80 Euro kostet, kann sich der Interneteinsatz für Betriebe und Behörden, die viele Anfragen haben, schnell rentieren. Dibowski: "Eine blitzschnelle Auskunft über die aktuelle Anschrift eines Klienten ist für Firmen oft Gold wert."

Die Online-Melderegisterauskunft, so Dibowski, sei erst der Anfang. Wenn in Zukunft vermehrt Dienstleistungen des Bürgeramtes über das Internet angeboten würden, dann lohne sich die Anschaffung auch für Bürger. Zudem werde die Technik immer billiger. Für die Stadt ist die neue Technik eine Investition in die Zukunft. Denn mittelfristig erhofft sich Dibowski durch die Online-Bearbeitung eine Kosten- und Arbeitsentlastung.

So vielleicht auch im städtischen Fundbüro. In der zweiten Jahreshälfte wird die Stadt Lüneburg die Software der Hamburger Fundbüro-Auskunft übernehmen. Der Vorteil: Wenn ein Hamburger zum Beispiel auf der Bahnfahrt zum Bummel in Lüneburg sein Handy verliert, aber nicht weiß, wo, dann wird die online gestellte Fundbüro-Anfrage nach dem Handy, egal ob in Hamburg oder Lüneburg gestellt, in allen mit der Software vernetzten Kommunen recherchiert. Das könnte also entlang der Bahnstrecke zu einer flächendeckenden Internet-Anfrage werden.

Quelle: Landeszeitung für die Lüneburger Heide

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