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Friday, 17.05.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Informationen über „eGovernment“ – sprich: die elektronische Version der Übermittlung von Verwaltungsdaten per Computer – standen im Mittelpunkt des jüngsten Treffens der Hauptverwaltungsbeamten im Landkreis Osterholz. Als Informanten mit von der Partie waren die Herren Kück und Weinert als Computerexperten des Landkreises und der Gemeinde Lilienthal sowie für den Tagesordnungspunkt „Doppik“ Grasbergs Fachbereichsleiter Heiko Hartwig. Unter Vorsitz des Grasberger Bürgermeisters Heinrich Blanke, Vorsitzender des Osterholzer Kreisverbandes des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes, wurde im Versammlungsraum der Kreissparkasse an der Klosterstraße in Lilienthal getagt. Über die Sitzung berichtete im Nachhinein Heinrich Blanke in einem Gespräch mit unserer Zeitung.

Vernetzung der Ämter

Der Einstieg in die für alle Kommunen gleichermaßen interessante Themenpalette erfolgte demnach mit Informationen über die Vernetzung der Einwohnermeldeämter. Damit gehörten bei An- und Ummeldungen das Ausfüllen von Formularen der Vergangenheit an, liefere doch der PC die einfache Melderegisterauskunft. Das, so betonte Blanke, geschehe jedoch unter der Maßgabe, „dass der Datenschutz absolut gewährleistet bleibt, weil nur die Fachämter Zugriff haben.“

In den Rathäusern teilweise schon vorhanden, aber noch im Aufbau ist das so genannte Fund-Informationssystem. Bei diesem Bereich des eGovernment geht es um Fundsachen, nach denen künftig diejenigen, die im Landkreis Osterholz etwas verloren haben, von zu Hause aus im Internet suchen können. Werden sie fündig, können sie ihre Ansprüche bei der jeweiligen Gemeinde anmelden.

Die beiden Computerexperten Jürgen Weinert und sein Kollege aus dem Kreishaus informierten die Runde der Hauptverwaltungsbeamten ferner über die ebenfalls laufende Vernetzung der einzelnen Gemeinden mit dem Landkreis. Dabei, so Blanke, handele es sich um eine reine Dienststellenvernetzung, die überaus sinnvoll sei für den verwaltungsmäßigen Austausch von Daten, „die der eine vom anderen braucht“. Wichtig sei das für die Arbeiten sowohl im Sozialwesen als auch im Steuerbereich und ganz besonders auch für Genehmigungsverfahren im Bauwesen. Nicht selten werde im Rathaus angefragt, wann mit dieser oder jener Baugenehmigung zu rechnen sei. Klappe es mit der Dienststellenvernetzung so wie geplant, dann genüge ein Blick in den Computer und der zuständige Bedienstete im Rathaus wisse, wo sich die jeweilige Akte gerade befinde.

Pilotprojekte laufen

Über „Vorbereitungen zur Einführung der Doppik“ unterrichtete der Finanzexperte im Grasberger Rathaus, Heiko Hartwig, nach einer entsprechenden Schulung den Hauptarbeitskreis der Osterholzer Verwaltungsbeamten. Bei der „Doppik“, so berichtete Blanke, für die Pilotprojekte in Uelzen und der Samtgemeinde Dannenberg liefen, handele es sich um die doppelte, also kaufmännische Buchführung, zu der die Kommunen per Gesetz verpflichtet werden sollen. Mit ihr sei auch das ruhende Vermögen, also Wertsachen wie gemeindeeigene Häuser und Grundstücke sowie Anlagen und auch Straßen mit zu berücksichtigen. Eine besondere Schwierigkeit stelle dabei die Bewertung der öffentlichen Verkehrsflächen dar. Mit dieser neuen Form der Buchführung „wird es uns finanziell nicht besser gehen“, betonte Heinrich Blanke abschließend. Die derzeit fast überall steigende Pro-Kopf-Verschuldung verliere aber möglicherweise an Gewicht, wenn ihr der Nachweis über alle Wertsachen einer Gemeinde oder Stadt gegenübergestellt werden könne.

Quelle: Wümme-Zeitung, 10.11.2003

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