Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hat heute den "Nationalen Plan zum Schutz der Informationsinfrastrukturen" (NPSI) vorgestellt. Die IT-Sicherheitsstrategie geht auf einen Grundsatzbeschluss des Bundeskabinetts vom 13. Juli 2005 zurück und soll jetzt umgesetzt werden, um das Niveau der IT-Sicherheit in Deutschland zu steigern. Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft seien auf ausfallsichere Informationstechnik angewiesen, insbesondere im Hinblick auf die deutliche Verschärfung der Gefährdungssituation aller IT-Infrastrukturen ist Informationssicherheit eine nationale Aufgabe, begründet Otto Schily das Vorhaben.
Im Zusammenhang mit dem nationalen Plan hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) heute den ersten "Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland" vorgestellt, demzufolge die Gefährdung von nationalen Informationsinfrastrukturen erheblich zugenommen hat. Dies mache die steigende Zahl von Computerviren, von Phishing- und Hacker-Angriffen sowie die Zunahme an IT-basierter Wirtschaftsspionage deutlich.
Der NPSI soll nun Sicherheitsrisiken beim Einsatz von IT reduzieren. Unter anderem werden für die Bundesverwaltung angemessene und vergleichbare IT-Sicherheitsstandards erarbeitet und umgesetzt. Um IT-Krisen frühzeitig zu erkennen und diesen gezielt entgegenzuwirken, wird im BSI das Krisenreaktionszentrum IT des Bundes eingerichtet.
Die Bundesregierung will aber auch das Know-how deutscher Dienstleister im Bereich IT-Sicherheit nutzen, um zur Stärkung des Krisenzentrums beizutragen und damit die nationale IT-Sicherheitskompetenz zu fördern. In diesem Zusammenhang soll auch das BSI personell und in seinem operativen Kompetenzbereich erweitert werden. Derzeit arbeiten im BSI in Bonn rund 400 Mitarbeiter.
Autor: (ji)
Quelle: Golem, 19.08.2005