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Thursday, 16.05.2024
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Telepolis: Online-Handel im Visier der Steuerfahndung

Das Bundesamt für Finanzen will mit einer neuartigen Suchmaschine namens XPider Steuersünder im florierenden Online-Handel aufspüren, das meldet das Online-Magazin Telepolis. Damit würden potenziell alle, die über Online-Auktionshäuser, Gebrauchtwagenbörsen oder Kleinanzeigenforen online handeln, ins Visier der Steuerfahndung rücken. Der Web-Crawler XPider sei in der Lage, Verkaufsplattformen jedweder Art zu durchforsten, Querverbindungen zwischen An- und Verkäufen herzustellen und mit dem Handelsregister oder internen Datenbanken des Bundesamtes abzugleichen. Alle so gefundenen steuerlich relevanten Daten würden als vor Gericht verwertbare Beweise gesichert.

Hintergrund für die digitale Aufrüstung der Steuerbehörden ist der boomende Online-Handel, so Telepolis-Autorin Katja Schmid. So treffen sich auf dem globalen Marktplatz des Auktionshauses eBay fast 70 Millionen registrierte Nutzer aus 27 Ländern. Sie handelten im vergangenen Jahr mit Waren und Diensten in Höhe von knapp 15 Milliarden Dollar. Angesichts dieser Zahlen sei das Interesse der Steuerfahndung nicht verwunderlich. Denn auch professionelle Händler verkaufen über Auktionsseiten wie eBay und nicht immer würden Umsätze und Gewinne ordnungsgemäß versteuert.

Doch mit dem Einsatz von XPider geraten nicht nur Gewerbetreibende unter Verdacht, auch Privatanbieter, die emsig Waren im großen Stil anbieten, müssen sich die Frage stellen, ob sie ihre Erlöse versteuern müssen. Eine pauschale Richtgröße wie etwa Anzahl der Auktionen oder Höhe des Umsatzes gibt es nicht. "Man kann hier keine allgemeingültige Antwort geben, weil es immer auf den Einzelfall ankommt", so Wolfgang Lübke, Deutschlands dienstältester Leiter einer Steuerfahndungsbehörde. Im Zweifelsfall sollte man Kontakt zu einem Steuerberater aufnehmen.

Quelle: Golem

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