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Thursday, 1.05.2025
Transforming Government since 2001
Vor allem kleine Kommunen in Baden-Württemberg haben starken Nachholbedarf

Bei ihren Dienstleistungen im Internet haben kleinere Gemeinden in Baden-Württemberg nach einer Studie von Forschern aus Karlsruhe noch starken Nachholbedarf. Zwar bieten die Verwaltungen bundesweit am häufigsten den Datenservice an. Doch nutzen die Behörden vor allem in den kleinen Kommunen das Internet noch zu selten, wie es in einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) heißt. Es gebe noch zu viele Unsicherheiten und Hemmnisse, die abgebaut werden müssten. Insgesamt haben 95 Prozent der Städte und Gemeinden einen Internetauftritt, fünf Prozentpunkte mehr als bei der Erhebung von 2003.

Für die Studie hatten die Wissenschaftler die Verwaltungen von Städten, Gemeinden und Landkreisen befragt. Im Vergleich der angebotenen Online-Dienstleistungen steht die An- und Abmeldung beim Einwohnermeldeamt ganz oben. Diese lässt sich bereits in mehr als der Hälfte der Städte und Gemeinden (55 Prozent) über das Internet abwickeln. Personalausweise können bei 46 Prozent der Städte und Gemeinden beantragt oder verlängert werden. Schwierigkeiten bereitet den Verwaltungen laut Fraunhofer-Studie das Umsetzen anspruchsvollerer Dienste per Internet, wie etwa das Ausstellen elektronischer Bescheinigungen oder das Bezahlen von Rechnungen und Gebühren.

Der Umfang der Verwaltungsvorgänge, die über das Internet gelöst werden können und damit den Behördengang überflüssig machen, sei bisher eher gering. "Kompetenzbeschränkungen zwischen Städten und Gemeinden, Kreisen, Land und Bund erschweren es den Verwaltungen, durchgängige Verwaltungsdienstleistungen online anzubieten", meint Fraunhofer-Projektleiterin Simone Kimpeler. In der Studie heißt es allerdings auch, die gute Ausstattung der Verwaltung mit Computern und Internet-Zugängen sowie die fast vollständige Präsenz aller baden-württembergischen Städte und Kommunen im Internet hätten insgesamt zu einer höheren Transparenz der Verwaltung geführt

Nach Ansicht von Fraunhofer ISI ist Baden-Württemberg beim so genannten E-Government weiter fortgeschritten als andere Bundesländer. "Es gibt allerdings Ausnahmen: Bei Steuerangelegenheiten und beim Beschaffungswesen liegt der Südwesten hinter dem Durchschnitt zurück", heißt es weiter.

Autor: dpa/lsw

Quelle: Stuttgarter Nachrichten, 19.10.2005

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