Bei ihren Dienstleistungen im Internet haben kleinere Gemeinden in Baden-Württemberg nach einer Studie von Forschern aus Karlsruhe noch starken Nachholbedarf. Zwar bieten die Verwaltungen bundesweit am häufigsten den Datenservice an. Doch nutzen die Behörden vor allem in den kleinen Kommunen das Internet noch zu selten, wie es in einer Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI) heißt. Es gebe noch zu viele Unsicherheiten und Hemmnisse, die abgebaut werden müssten. Insgesamt haben 95 Prozent der Städte und Gemeinden einen Internetauftritt, fünf Prozentpunkte mehr als bei der Erhebung von 2003.
Der Umfang der Verwaltungsvorgänge, die über das Internet gelöst werden können und damit den Behördengang überflüssig machen, sei bisher eher gering. "Kompetenzbeschränkungen zwischen Städten und Gemeinden, Kreisen, Land und Bund erschweren es den Verwaltungen, durchgängige Verwaltungsdienstleistungen online anzubieten", meint Fraunhofer-Projektleiterin Simone Kimpeler. In der Studie heißt es allerdings auch, die gute Ausstattung der Verwaltung mit Computern und Internet-Zugängen sowie die fast vollständige Präsenz aller baden-württembergischen Städte und Kommunen im Internet hätten insgesamt zu einer höheren Transparenz der Verwaltung geführt
Nach Ansicht von Fraunhofer ISI ist Baden-Württemberg beim so genannten E-Government weiter fortgeschritten als andere Bundesländer. "Es gibt allerdings Ausnahmen: Bei Steuerangelegenheiten und beim Beschaffungswesen liegt der Südwesten hinter dem Durchschnitt zurück", heißt es weiter.
Autor: dpa/lsw
Quelle: Stuttgarter Nachrichten, 19.10.2005