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Wednesday, 15.05.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Nach wie vor starke Diskrepanz zwischen Versorgung von Unternehmen und Bürger

Die grundlegenden Dienstleistungsangebote von Behörden sind immer besser über das Internet zugänglich. Im Schnitt wird in der Europäischen Union ein Online-Umsetzungsgrad von 76 Prozent erreicht. Vollständig online verfügbar sind mit 58 Prozent etwas mehr als die Hälfte aller untersuchten Behördenangebote. Das zeigt eine Studie der Unternehmensberatung Capgemini im Auftrag der Europäischen Kommission, die heute in Berlin präsentiert wurde. "Die wirtschaftlich starken EU-Staaten befinden sich bis auf wenige Ausnahmen im vorderen Teil der Ergebnisliste. Einige der neuen Länder haben zwar mit zentralen Strukturen schnelle Erfolge im E-Government erzielen können, die überwiegende Mehrheit von ihnen jedoch stagniert seit einigen Jahren. Sie dürfen den Anschluss nicht verlieren", so Tom Gensicke, Leiter Public Services bei Capgemini Consulting.

Deutschland konnte gegenüber den Vorjahren einen deutlichen Sprung nach vorne machen. Drei Viertel (Vorjahr: 47 Prozent) der untersuchten Dienstleistungen werden nun vollständig über das Internet angeboten. Auch beim Gesamtgrad der Online-Verfügbarkeit liegt Deutschland nun mit 84 Prozent über dem Durchschnitt aller Länder. Nachholbedarf besteht vor allem noch bei Leistungen der Standes- und Einwohnermeldeämter. Ähnlich auch bei Pässen und Führerschein. "Es ist sehr erfreulich, dass sich Deutschland so deutlich verbessern konnte, insbesondere nach den doch weniger guten Ergebnissen der letzten Jahre. Die Fortschritte sind diesmal nicht nur auf Bundesebene zu verzeichnen, sondern auch bei Dienstleistungen, die auf Länder- und kommunaler Ebene betrieben werden. Allerdings darf dabei nicht vergessen werden, dass diese Ergebnisse nur durch vergleichsweise hohen Aufwand erreicht werden. Das betrifft sowohl die Verwaltungsprozesse als auch die Tatsache, dass nach wie vor viele Verwaltungen versuchen, eigene Verfahren zu entwickeln und zu betreiben", so Gensicke.

Europaweit klafft auch in diesem Jahr zwischen der Online-Fähigkeit von Leistungen für Bürger und der für Unternehmen eine große Lücke (70 Prozent/84 Prozent). Deutschland ist keine Ausnahme. Die zwölf Serviceangebote, die sich an die Bürger richten, erreichen hierzulande einen Umsetzungsgrad von 76 Prozent; der für Unternehmen liegt bei 94 Prozent. Gensicke schlussfolgert: "Zu Beginn unserer Studienreihe im Jahr 2001 konnte man verstehen, dass die Behörden zunächst die Angebote für Unternehmen ausgebaut haben. Das ging schneller und ließ sich einfacher refinanzieren. Doch nun muss die Lücke zwischen den Angeboten geschlossen werden." Government 2.0 dürfe die Bürger nicht ausschließen.

Autor(en)/Author(s): (as)

Quelle/Source: de.internet.com, 25.09.2007

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