Today 469

Yesterday 628

All 39431476

Tuesday, 14.05.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Testet am 18. September den digitalen Stift

Hamburg testet zur kommenden Bundestagswahl ein digitales Abstimmungsverfahren. Zunächst geht der Wähler wie gewohnt in sein Wahllokal und macht seine Kreuze auf dem Stimmzettel, den er dann in die Urne wirft. Danach hat er die Möglichkeit, auf freiwilliger Basis in einem vom Bundestagswahllokal getrennten und als Wahllokal hergerichteten Raum den digitalen Stift als Wahlgerät auszuprobieren, gab Hamburgs Landeswahlleiter Willi Beiß heute bekannt. Allerdings denkt Beiß, getreu dem Motto "Nach der Wahl ist vor der Wahl", bereits an die Hamburger Bürgerschaftswahl 2008. Denn wenn bei dieser Wahl die Stimmen wie bisher abgegeben und ausgezählt werden würden, dann stünde das Wahlergebnis mit Sicherheit noch nicht am selben Abend fest. Grund ist das komplizierte neue Hamburger Wahlrecht, bei dem die Wähler insgesamt zehn Stimmen auf die verschiedenen Kandidaten und Parteien verteilen dürfen. Beiß: "Wenn wir konventionell wählen und auszählen, werden wir mit Sicherheit um 19 Uhr mit der Auszählung fertig sein - aber nicht am selben Tag."

Mit dem Testlauf sollen Akzeptanz und Handhabbarkeit dieses neuartigen Wahlgeräts sowohl bei den Wählern, als auch bei den Wahlvorständen getestet werden. Betont wird von offizieller Seite, dass es sich um eine reine Testwahl außerhalb und zusätzlich zur Bundestagswahl handelt, an der die Wähler auf freiwilliger Basis teilnehmen können.

Bei dieser Wahlsimulation erhält der Wähler vom Wahlvorstand den mit einem Hintergrundmuster (graue Rasterlinien) bedruckten Stimmzettel, der extra für den Test hergestellt wird, und einen digitalen Stift. Der Stift, der aussieht wie ein Kugelschreiber, registriert mit einer eingebauten Kamera, wo das Kreuz gesetzt wird. Nach dem Wahlvorgang gibt der Wähler den Stift beim Wahlvorstand ab und wirft den Stimmzettel in die Wahlurne. Der Wahlvorstand beendet den Wahlvorgang, indem er die Daten vom Stift über eine Dockingstation auf einen Rechner lädt. Im Anschluss ist geplant, den Wähler zu befragen, zum Beispiel, ob er sich durch die - beim Echteinsatz obligatorisch vorgeschriebene - Benutzung des digitalen Stiftes beim Wahlvorgang beeinträchtigt gefühlt hat. Die technische Umsetzung für diese Wahlsimulation wird die Firma Lufthansa Systems Infratec GmbH realisieren.

Autor: (as)

Quelle: de.internet.com, 05.08.2005

Go to top