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Monday, 20.05.2024
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Interkommunale Zusammenarbeit: Bürgermeister von Raunheim, Nauheim und Büttelborn unterzeichnen Vertrag

Was in den Kommunalparlamenten bereits beschlossene Sache war, wurde gestern Vormittag im Büttelborner Rathaus auch per Unterschrift besiegelt: Bürgermeister Horst Gölzenleuchter (SPD) und seine Amtskollegen Thomas Jühe (Raunheim, SPD) und Ingo Waltz (Nauheim, SPD) unterzeichneten den Vertrag über die interkommunale Zusammenarbeit.

Die Gemeinden Büttelborn und Nauheim sowie die Stadt Raunheim werden – wie berichtet – ab 1. April eine gemeinsame Bezüge-Abrechnungsstelle bilden. Organisatorisch wird die Stelle bei der Gemeinde Büttelborn geführt. Der Vertrag läuft zunächst bis zum 31. März 2011.

Zwar erhoffen sich die Kommunen von dieser gemeinsamen Aufgabenerledigung Einsparungen, dies soll jedoch nicht zur Streichung von Personalstellen führen. Entsprechenden Befürchtungen in den Verwaltungen traten die Rathauschefs gestern entgegen. Gölzenleuchter: „Es darf nicht unser Ziel sein, dass Personal freigesetzt wird.“ Vielmehr könnten durch diese Zusammenarbeit Kompetenzen gebündelt und Freiräume für die Erledigung anderer Aufgaben geschaffen werden. „Wir haben weniger Stellen, aber nicht weniger Mitarbeiter“, brachte es Thomas Jühe auf den Punkt. Es finde eine Umstrukturierung statt, mit der Absicht, Ressourcen, die in einem Bereich eingespart werden können, anderweitig zu nutzen.

Einig waren sich die Bürgermeister auch darüber, dass die Bezüge-Abrechnungsstelle nur der Anfang der Zusammenarbeit sei. Auf der Agenda stünde eine lange Liste von Projekten, die Zug um Zug umgesetzt werden könnten, so Gölzenleuchter, der Stichworte wie „Immobilienmanagement“ und gemeinsame Kasse nannte.

Ein wichtiger Aspekt aus Sicht des Raunheimer Bürgermeisters ist, dass die Kommunen mit dieser Kooperation etwas vorwegnehmen würden, was ihnen mittel- oder langfristig ohnehin von oben aufgesetzt werde, mit dem Unterschied, „dass etwas, das vom Land verordnet wird, nicht immer das beste Modell ist“. Daher sei es sinnvoller, sich selbst zu orientieren. Jühe: „Wir sind auf einem sehr guten Weg, der uns stabiler macht gegenüber Entwicklungen.“

Diese interkommunale Zusammenarbeit zeige auch, „dass wir bereit sind, über unseren Kirchturm hinaus zu schauen und unter der Devise ‚Fortschritt durch Austausch und gegenseitige Hilfe‘ gemeinsam Dinge zu realisieren“, erklärte der Nauheimer Bürgermeister Ingo Waltz. Es falle dann leichter, weitere Entwicklungen auf den Weg zu bringen, „nicht um jeden Preis, aber da wo es sinnvoll erscheint“. Als richtungsweisend wertete er die Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Darmstadt (TUD) und dem Fraunhofer-Institut. Dies sei auch ein Signal an die Bevölkerung, „dass eine Gemeinde nicht nur Dinge verwaltet, sondern sich konstruktiv entwickelt und in die Zukunft hinein denkt“.

Dank zollten die Rathauschefs Mitarbeitern und Personalräten in der Verwaltung, die sich kooperativ gezeigt hätten. Thomas Jühe: „Die These, dass Mitarbeiter Veränderungen in Verwaltungen blockieren, stimmt nicht.“ Hervorgehoben wurde das große Engagement des Büttelborner Hauptamtsleiters Alfred Giesen in Sachen „eGovernment“ und interkommunale Zusammenarbeit. Ingo Waltz: „Es ist gut, wenn man so einen Antreiber hat.“ Giesen wird am 13. März die Gemeinde Büttelborn auf der „Cebit“ in Hannover am Hessen-Stand bei der Vorstellung eines „Regionalportals“ vertreten.

Autor: liz

Quelle: Echo-online, 07.03.2006

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