Hessen baut seine bundesweite Vorreiterstelle im Bereich "eGovernment" aus. Gemeinsam mit dem weltweit tätigen Beratungsunternehmen CSC Ploenzke hat das Land ein eGovernment-Entwicklungs-Center (EEC) gegründet. Einen entsprechenden Rahmenvertrag unterzeichneten der Bevollmächtigte für eGovernment und Informationstechnologie der Hessischen Landesregierung, Staatssekretär Harald Lemke, sowie Andreas von Schoeler, Vorstandsmitglied CSC Ploenzke. "Ich bin sehr froh darüber, mit CSC Ploenzke einen starken und sehr erfahrenen Partner gefunden zu haben, der uns von der strategischen Beratung über die konkrete Konzeption einzelner Vorhaben bis hin zu deren erfolgreicher Umsetzung durchgängig unterstützen wird", erklärte Staatssekretär Lemke anlässlich der Vertragsunterzeichnung. Dem Zuschlag an CSC Ploenzke war ein europaweites Ausschreibungsverfahren vorausgegangen. Lemke hob weiter hervor, dass die Landesregierung zu Beginn der Legislaturperiode einen umfassenden "Masterplan Hessen eGovernment" erstellt habe. Bei der Umsetzung des gewaltigen Programms, das als Ziel das papierarme Büro habe, ergebe sich zu verschiedenen Aufgabengebieten Beratungs-, Unterstützungs- und Entwicklungsbedarf in einzelnen Vorhaben und in komplexen Projekten. "Dieses ist mit den vorhandenen Ressourcen einer Landesverwaltung nur eingeschränkt möglich. Die Landesverwaltung wird mit dem neuen eGovernment-Entwicklungs-Center (EEC) ressort- und behördenübergreifend ihre Verwaltung mit hoher Priorität nachhaltig modernisieren. Dabei baut das EEC auf den bereits laufenden eGoverment Projekten auf und führt diese auf eine einheitliche Plattform", erläuterte Staatssekretär Lemke.
Für Andreas von Schoeler, Vorstandsmitglied von CSC Ploenzke, bietet der "hessische Weg" klare Vorteile: "Dank der ressortübergreifenden Koordination der Informationstechnik in der hessischen Verwaltung verfügt das Land bereits heute über eine grundsolide eGovernment-Strategie und wesentliche Infrastrukturen. Diese stellen eine hervorragende Basis für die durchgängige Umsetzung zukünftiger Onlineprojekte der Verwaltung in Hessen da. Hessen hat einen roten Faden, ein erkennbares Ziel und einen klaren Kurs. Diesen Weg werden wir nun gemeinsam in den nächsten drei Jahren weiter entwickeln."
Staatssekretär Lemke betonte, dass mit den heutigen Mitteln der Verwaltung keine effiziente Verwaltung betrieben werden könne. Die Technik des 21. Jahrhunderts erfordere und ermögliche andere Verwaltungsabläufe als das 19. Jahrhundert. Hessen setze deshalb konsequent auf eGovernment. "eGovernment heißt für uns in Hessen, durch die Nutzung neuer informationstechnischer Entwicklungen die Landesverwaltung zu modernisieren und so Steuergelder sinnvoll zu investieren", so Staatssekretär Lemke.
"Storming, forming, performing" - unter diesem Motto lässt sich die eGovernment-Initiative in Hessen zusammenfassen. In den vergangenen zwei Jahren wurden die notwendigen inhaltlichen und technischen Planungen geschaffen. Die Ziele der e-Government Initiative werden mit Projekten verfolgt, die in fünf Handlungsfeldern gruppiert sind:
- Neue Verwaltungssteuerung (NVS)
- Dokumenten- und Workflowmanagement (DMS)
- eGovernment Portal
- Kommunikationsinfraktur (HCN 2004)
- Geodateninformationssysteme (GIS)
Die insgesamt rund 100 Einzelprojekte unterschiedlicher Größe werden mit einer gemeinsamen Zielsetzung und einer gemeinsamen Architektur gesteuert. Der eGovernment Masterplan 2003-2008 ist das Planungsinstrument, über das diese Punkte in einer Stabsstelle für eGovernment (HmdIuS) gesteuert und koordiniert werden. Der Betrieb aller eGovernment Produkte, Fach- und Querschnittsverfahren wird durch die hervorragende Arbeit des zentralen Dienstleisters des Landes Hessen der Hessischen Zentrale für Datenverarbeitung (HZD) sichergestellt. Geleitet wird das neue EEC von der Stabsstelle E-Government, die bereits seit dem Jahr 2003 im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport eingerichtet wurde.
Weitere Informationen zum Thema eGovernment in Hessen erfahren Sie unter: www.hessen-egovernment.de.
Quelle: Hess. Ministerium d. Innern u. f. Sport, 28.01.2005
