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Thursday, 1.05.2025
Transforming Government since 2001
Die Fachwelt blickt nach Nottuln und Havixbeck. An das vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte Pilotprojekt eines gemeinsamen Finanzzentrums knüpfen Verwaltungswissenschaftler und begleitende Fachleute hohe Erwartungen. Zum 1. Januar 2009 werden Nottuln und Havixbeck einen Teil ihres Finanzwesens über ein gemeinsames Finanzzentrum abwickeln (wir berichteten). „Früher hätte man für so etwas eine Gebietsreform machen müssen“, verdeutlicht Dr. Tino Schuppan (Universität Potsdam) die Dimension dieses Projektes. Der Wissenschaftler, der sich als Geschäftsführer des „Institute for eGoverment (IfG.CC)“ mit neuen Verwaltungsstrukturen unter Einbeziehung moderner IT-Lösungen beschäftigt, kümmert sich um die wissenschaftliche Auswertung des Projektes.

Koordiniert und betreut wird das Nottulner Modellprojekt, das eines von insgesamt vier Förderprojekten aus dem Bereich „Vernetzte Verwaltung“ ist, von der Gesellschaft d-NRW. Deren Geschäftsführer Dr. Roger Lienenkamp war zusammen mit Tino Schuppan und Projektleiter Markus Both nach Nottuln gekommen, um sich aus erster Hand über den Stand der Vorbereitungen zu informieren.

Beigeordneter Klaus Fallberg, Fachbereichsleiterin Doris Block und Kämmerei-Mitarbeiterin Claudia Breitkopf auf Nottulner Seite sowie Beigeordneter Wolfram Pott, Fachbereichsleiter Franz-Josef Roters und Kämmerei-Mitarbeiter Frank Ahrens auf Havixbecker Seite hinterließen offensichtlich einen sehr positiven Eindruck. „Ich bin sehr zufrieden, wie sich das hier entwickelt“, betonte Dr. Lienenkamp nach dem Arbeitsgespräch. Viele Kommunen sind an den Ergebnissen dieses Projektes interessiert. „Wir legen hier Verwaltungseinheiten zusammen mit dem Ziel, die Arbeit viel effizienter zu verrichten“, erläuterte Lienenkamp.

Für Nottulns Beigeordneten Klaus Fallberg ist das Projekt ein wichtiger Impuls. „Wenn das hier funktioniert, dann kann ich mir gut vorstellen, dass es zu weiteren Kooperationen kommt.“

Havixbecks Beigeordneter Wolfram Pott wies darauf hin, dass letztlich auch die Bürger den Erfolg des Projektes spüren werden. Mittelfristig werde man Kosten einsparen können, so Pott. Das entlaste den Gemeindehaushalt beziehungsweise es bleibe mehr Geld für die Bürger übrig.

Dr. Tino Schuppan sieht in dem Projekt auch eine Stärkung der kommunalen Selbstverwaltung. Statt bestimmte Bereiche auszulagern und sich damit Privatunternehmen auszuliefern, schaffe man so eine stabile ausfallsichere Verwaltung.

Positive Eindrücke bekamen die Gäste auch vom gerade frisch renovierten Verwaltungsgebäude an der Domherrengasse, in dem das neue Finanzzentrum untergebracht wird (wir berichteten).

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Autor(en)/Author(s): Ludger Warncke

Quelle/Source: Westfälische Nachrichten, 22.10.2008

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