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Friday, 17.05.2024
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Innenministerium, Rotes Kreuz, Bundesheer, Zoll und Amateurfunker testen heute das österreichweite Katastrophen-Funknetz. Es ist eine der seltenen Möglichkeiten, den Funkverkehr von Polizei und Militärs legal zu belauschen.

Vom Neusiedler- bis zum Bodensee wird heute eine österreichweite Katastrophenschutzübung abgehalten - für Beobachter des "echten" Lebens verläuft sie fast unsichtbar, denn die Übung findet ausschließlich auf Radiowellen statt.

Die Beteiligten sind einerseits Innenministerium, Rotes Kreuz, Bundesheer und Zoll - so genannte "Staatsfunkstellen" - die mit den österreichweiten Netzen der Funkamateure auf Kurzwelle sowie im VHF/UHF-Bereich verbunden sind.

Rathaus Wien - Truppenübungsplatz

Die Katastrophenleitzentrale im Wiener Rathaus [Rufzeichen OEK310, OEK3101 und OEK3102] wurde mit einer UHF/VHF-Antenne für das 2m und 70cm Band aufgerüstet. Die Sendeleistung von rund 50 Watt reicht, um ein Einzugsgebiet von rund 150 Kilometern zu versorgen.

Für Kurzwellen-Fernverbindungen etwa zum Truppenübungsplatz Hochfilzen [Rufzeichen OEY671] wurde eine einfache Langdrahtantenne gespannt, 200 Watt Leistung stellen nicht nur die Österreich-Versorgung sicher, sondern ermöglichen weltweite Funkkontakte.

Realitätsnahe Antennen

Das Besondere an dieser Übung völlig autonomer Sendestationen mit eigener Stromversorgung ist, dass nichts Besonderes zum Einsatz kommt, sondern möglichst einfach gehaltene Technologie.

"Da wir ja bei der Übung realitätsnahe arbeiten ist der Einsatz von besonderen Antennen nicht vorgesehen" schrieb OE1GNU auf Anfrage, im Katstrophenfall gehe es vielmehr darum, "aus einem Klingeldraht eine probate Antenne zu machen."

Mithören leicht gemacht

Ebenso einfach ist es für Interessierte, die Übung live mitzuverfolgen. Ein so genannter Weltempfänger, der die Modulationsart SSB [Single Side Band] beherrscht bringt die Kommunikation all dieser "Staatsfunkstellen" ins Haus. Es handelt sich dabei um eine der seltenen Möglichkeiten, Polizei und Militärs legal beim Funken zu belauschen.

Frequenztipps Kurzwelle

Die Frequenzen 3.600-3.650, 3.700-3.775 kHz [80 Meter-Band], 7.045-7.200 kHz [40 Meterband] sowie 10.120 bis 10140 kHz im 30-Meter-Band kommen für Sprechfunk zum Einsatz.

Besonders in letztgenanntem Band sollte man fündig werden, da hier ausschließlich die "Staatsfunkstellen" aktiven Funkverkehr betreiben werden, Zivilisten sollen nur antworten, wenn sie gefragt werden. Auf den übrigen Frequenzen der drei Bänder wird von Morse bis zu moderneren Betriebsarten digitaler Datenfunk betrieben.

Die "Österreich-Frequenz" 3.643 kHz in der Modulation LSB [Lower Side Band], sowie 7.085 kHz LSB und und 10.138 kHz Upper Side Band.

Mehr über Österreichs "Staatsfunkstellen"

Frequenztipps VHF/UHF

Im UHF/VHF-Bereich können nur all jene legal zuhören, die z. B. einen so genannten Funkscanner betreiben dürfen. Im Zwei-Meter-Band sind 145,500 MHz [Internationaler Anrufkanal], das Notfunkreferat auf 145,225 MHz sowie auf das Relais Wien Laaberg 145,625 MHz gute Tipps. Modulationsart ist die für UKW-Radio gebräuchliche FM [Frequenzmodulation].

Im 70-cm-Band die Wien-Frequenz 430,300 MHz [FM], die Relais Kahlenberg 438,950 Mhz oder Laaberg 438,650 MHz, der über eine Kopplung Sprechfunkverbindungen zwischen verschiedenen Systemen 2m und 70cm) möglich macht.

"CQ ÖSTERREICH"

Damit melden sich alle Funkstellen auf den Rundruf-Frequenzen, danach wird die Stationskennung durchgesagt. Die Anfangsbuchstaben OEY bezeichnen eine Funkstelle des Bundesheers, OEP ist die Polizei.

Die Relais des Österreichischen Versuchssenderverbands

Rechtlicher Hinweis

Zivilpersonen ist es auch während der Katastropenhenschutzübung am 1. Mai nicht gestattet, die benachbarten Polizeifunkbänder zwischen 171 und 173 MHz abzuhören .

Autor: [Erich Moechel]

Quelle: futureZone, 01.05.2006

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