Die Vorteile von GIS: geographische Daten werden schnell erfasst, effizient verwaltet, rasch aktualisiert, sofort am Bildschirm visualisiert, umfassend analysiert und in Form von Karten ausgegeben.
Eine Veranstaltung der IT-Region über Geographische Informations-Systeme (GIS) in Bayern und Österreich zeigte kürzlich, dass sperrige, große Landkarten der Vergangenheit angehören und digitale Karten im Internet längst Standard sind, zumindest in Österreich. Die IT-Region, ein EU Projekt, an dem das Land Salzburg, die Städte Salzburg, Rosenheim und Kufstein sowie die Landkreise Berchtesgadener Land, Traunstein und Rosenheim teilnehmen, veranstaltete in Prien am Chiemsee eine Kooperationsbörse mit fast 50 Teilnehmern aus Salzburg, Tirol und Bayern.
Bayerische Vertreter staunten nicht schlecht über die lückenlose digitale Erfassung etwa in Salzburg. Im Freistaat gibt es kaum zentral erfasste Karten, die online für die Öffentlichkeit zu sehen sind. Selbst Behörden und Ämter müssen für ihre Zwecke jeweils eigene Karten erstellen. Private Firmen versuchen jetzt zumindest, für den Tourismus Online-Karten zur gesamten Region zur Verfügung zustellen.
Im Land Salzburg gibt es bereits seit 1998 ein digitales System (www.salzburg.gv.at/sagis.htm), das geographische Daten und Karten für alle kostenlos anbietet. Mag. Karin Philipp-Pommer von der Raumplanung des Landes Salzburg demonstrierte die unzähligen Möglichkeiten des Systems und betonte, dass mit Hilfe des Internet auch alle auf diese Karten zugreifen können, egal ob Behörden und Gemeinden oder private Nutzer. Als besonderen Service bietet das Land Salzburg die Online-Karten auch in gedruckter, herkömmlicher Kartenform an.
Darüber hinaus haben die österreichischen Bundesländer ihre Online-Landkarten vernetzt, so dass es auch ein gesamtösterreichisches Angebot gibt. Ein Zentralserver in Kärnten ist mit allen Rechnern in den Bundesländern verbunden, so dass man auch von Salzburg aus zum Beispiel auf Karten in Wien jederzeit zugreifen kann.
Landeshomepages ohne Barrieren für Menschen mit Behinderung
Eine weitere Veranstaltung der IT-Region vergangene Woche in Rosenheim widmete sich der Frage Wie kann man also das Internet für Blinde benutzerfreundlicher machen?. Wenn sich durch die Online-Dienste der öffentlichen Verwaltungen viele Dinge von zu Hause aus erledigen lassen, und das, ohne ständig jemand um Hilfe fragen zu müssen, können Menschen mit Sehbehinderungen virtuell mobil werden.
Das Land Salzburg präsentierte seine für diese Zielgruppen entwickelte Homepageversion (www.salzburg.gv.at/home_barrierefrei.htm) als Beispiel einer barrierefreien Umsetzung in der höchsten Prioritätsstufe (AAA), die die Richtlinien der Web Accessibility Initiative (WAI) des World Wide Web Consortiums (W3C) vorgeben. Anhand der ebenfalls vom Land Salzburg betriebenen Plattform der Europaregion SALZBURG.AT demonstrierte Dr. Sabina Mistlberger vom Landespressebüro den Anwesenden die wichtigsten Merkmale einer barrierefreien Seite. Ein barrierefreies Internet verlangt vor allem eine strikte Trennung von Layout und Text, Alternativen zu Bildern und Animationen, eine kontrastreiche Darstellung, variable Schriftgrößen, in der Größe zu verändernde Seiten sowie eine klare, natürliche Sprache.
Damit werden auf den Internet-Auftritten des Landes Salzburg bereits weit vor Inkrafttreten des E-Government-Gesetzes im Jahr 2008 internationale Standards einer barrierefreien Zugänglichkeit für behinderte Menschen eingehalten.
Quelle: Salzburg, 16.11.2004