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Sunday, 28.04.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Integration der digitalen Signatur ab sofort möglich | Rechtlich der eigenhändigen Unterschrift gleichgestellt | Kartentausch bis September kostenlos | Freischaltung kostet einmalig zwölf, jährlich 13 Euro | Gefördertes Lesegerät ab 15 Euro

Anfang 2003 wurde die digitale Signatur, die rechtsgültige elektronische Unterschrift, in Österreich eingeführt. 30.000 Anwender, meist im Unternehmensbereich, machen bisher von dieser Möglichkeit Gebrauch. Nun soll die Verbreitung noch einmal angekurbelt werden: Ab sofort kann jeder Österreicher die digitale Signatur [Bürgerkarte] einfach in die Bankomatkarte integrieren lassen. Auch die MasterCard soll um diese Funktion erweitert werden.

"Damit haben alle Österreicher die Möglichkeit, ihre Bankomatkarte ab sofort für E-Banking, beim E-Shopping, zur elektronischen Rechnungslegung, zum Verschlüsseln und Entschlüsseln von Nachrichten, für E-Government und vieles mehr einzusetzen", so Robert Krickl, Aufsichtsratsvorsitzender von A-Trust.

Die digitale Signatur - ein Codemix aus Buchstaben und Zahlen - stellt sicher, dass der Absender eindeutig identifizierbar ist und Dokumente gegen nachträgliche Veränderung geschützt sind.

Liste der Registerierungsstellen

6,7 Millionen Bankkunden in Österreich verfügen derzeit über eine Bankomatkarte. Ursprünglich sollte die digitale Ausweisfunktion schon 2004 im Zuge des turnusmäßigen Tauschs von 3,5 Mio. Karten realisiert werden. Lieferschwierigkeiten erzwangen eine Verschiebung.

Offensive für Bürgerkarte

Die Gebühren im Überblick

Bis Ende August ist der Austausch der aktuellen Bankomatkarte gegen eine Signatur-fähige neue kostenlos.

Bei einer der 170 [ab Jahresende 400] Registrierungsstellen kann die digitale Signatur dann aktiviert werden. Dazu muss ein amtlicher Lichtbildausweis vorgelegt werden. Für die Verwendung der Signatur muss ein eigener sechsstelliger PIN-Code gewählt werden.

Für die Freischaltung fallen freilich Kosten an. Die einmalige Freischaltung kostet zwölf Euro, die jährlichen Kosten für das Zertifikat belaufen sich auf 13 Euro.

Nach erfolgter Registrierung wird dem Kunden ein Gutschein über zehn Euro für ein Chipkartenlesegerät ausgehändigt. Derzeit stehen drei geförderte Kartenleser [SCM Chipdrive für 25, Reiner Cyberjack für 28 und Cherry Smartboard für 56 Euro] zur Auswahl.

Derzeit nur für Windows, Linux folgt Mitte 2005 Die nötige Software steht derzeit nur für Windows bereit, sie wird vom Bundeskanzleramt kostenlos zur Verfügung gestellt. Mitte des Jahres soll eine Linux-Version folgen.

Software für die Bürgerkarte

Technisches Forum zur digitalen Signatur

200.000 Nutzer bis Jahresende

Für die Wirtschaft biete die digitale Signatur eine "neue Qualität für die Geschäftsabwicklung und den Behördenkontakt", die Ausgabe der signaturfähigen Bankkarten stelle den Beginn einer "neuen Ära" dar, so der stellvertretende Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich [WKÖ], Reinhold Mitterlehner.

Für Privatpersonen ist die Bürgerkarten-Funktion vor allem zur Unterzeichnung von E-Mails, beim Einsatz im Online-Banking bzw. bei der Erledigung von Behördenwegen [E-Government] über das Internet interessant.

Internet-Banking mit elektronischer Signatur wird bisher von der BAWAG und den Österreichischen Volksbanken [ÖVAG] unterstützt, die anderen Banken sollen in Kürze nachziehen. Auch die PC-Anwendung von ELBA Electronic Banking, unter anderem bei der Raiffeisen Bankgruppe im Einsatz, unterstützt die digitale Signatur.

A-Trust erwartet die Aktivierung von 200.000 Signaturen bis zum Ende des Jahres. Bis 2007 soll diese Zahl auf 800.000 steigen, der Erfolg hängt dabei vor allem von den Anwendungen für die digitale Signatur ab.

Signatur auch am Handy

Seit April 2004 ist es zudem möglich, die elektronische Signatur via Mobiltelefon zu leisten. Die mobilkom austria hat in Zusammenarbeit mit a.trust ein entsprechendes Service entwickelt.

Amtswege mit dem Handy signieren

Quelle:futureZone, 31.01.2005

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