Im Zeitalter der Wissensgesellschaft dürfe es hier nicht zu einer Spaltung der Welt in eine "Zweiklassengesellschaft", kommen, sagte Wolfensohn am Dienstag beim 6. Deutschen Weltbank-Forum auf dem Petersberg bei Bonn:
"Es ist ein technologischer Krieg, den wir gewinnen müssen." Dafür müsse sofort gehandelt werden.
Laut Statistiken der Weltbank lagen die durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausgaben für Bildung im Jahr 2000 in den wohlhabenden Ländern 28 Mal höher als in den Entwicklungsländern. Die Kluft bei der Verfügbarkeit von Computern und Online-Anschlüssen ist nach Weltbank-Daten gewaltig. Allein in Deutschland seien 2003 mit rund 30,8 Millionen Menschen weit mehr Internet-Nutzer verzeichnet als in den gesamten afrikanischen Ländern der Subsahara-Region, Nordafrikas und des Nahen Ostens sowie Südasiens zusammen [16,6 Millionen].
Trend: Mehr Netzzugänge in Entwicklungsländern
Schubkraft von Technologie und Wissen
Wolfensohn warnte auf dem Forum unter dem Thema "Promoting the Knowledge Economy" davor, angesichts der Wirtschaftskrisen und von Konflikten wie dem Irak-Krieg die Armutsbekämpfung in der Welt zu vernachlässigen.
Dabei sei die Schubkraft von Technologie und Wissen enorm. Sie seien ein Motor für soziale und wirtschaftliche Entwicklung und die Bekämpfung von Armut. "Es ist einfacher und billiger, ein elektronisches Signal einzurichten, als eine Straße zu bauen."
Wissen, von einfacher Lesefähigkeit bis hin zu speziellem Know-how, versetze arme Menschen erst in die Lage, ihre Chancen auszuschöpfen, sagte Wolfensohn. "Wissen und Ausbildung spielen deshalb die wichtigste Rolle im Kampf gegen die Armut."
Quelle: futureZone