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Monday, 14.07.2025
Transforming Government since 2001
Die IT-Manager in den deutschen Amtsstuben müssen die Gürtel enger schnallen. Der Grund: In den IT-Abteilungen der Behörden herrscht Geldnot. Für 2005 rechnen Experten mit einem Rückgang der IT-Ausgaben, so eine Studie der Fachzeitschrift 'Informationweek'. Aus diesem Grund stehen kostenintensive E-Government-Projekte, wie beispielsweise die Internetportale der Kommunen - die so genannten virtuellen Rathäuser -, auf der Kippe. 68 Prozent der befragten Unternehmen und Behörden gaben an, dass Geldmangel der Grund für geringere IT-Investitionen sei. So macht sich beispielsweise bei vielen virtuellen Rathäusern von Ländern und Gemeinden chronischer Geldmangel breit. Die deutschen Stadtväter suchen daher zunehmend nach neuen Geldquellen. Ein Ausweg, den die Unternehmensberatung Mummert Consulting sieht, ist die weitere Abwälzung der Kosten auf den Bürger: Hierzulande werden Behörden-Websites noch mit Steuergeldern finanziert. Anders in den USA: Die dortigen Behörden beauftragen private Unternehmen, die für jede Online-Transaktion Geld kassieren bzw. Servicegebühren erhalten, damit wird der Steuerzahler also ein zweites Mal zur Kasse gebeten.

Die profitablen US-E-Government-Portale finanzieren sich durch Transaktionsgebühren und Kooperationen mit der Wirtschaft (Public-Private-Partnerships). Damit wird in den USA die Gewinnschwelle teilweise bereits im ersten Jahr überschritten. Um mit offiziellen Internetseiten Geld zu verdienen, stellen die privaten Anbieter häufig nachgefragte staatliche Dienstleistungen gegen eine erhöhte Gebühr online zur Verfügung. Neben Datenbankabfragen wie Auskünften aus Melde- oder Gewerberegistern eignen sich hierfür beispielsweise einfache Genehmigungsverfahren oder Geodaten.

Deutschland hingegen setzt beim Thema E-Government bisher auf das so genannte Public Funding. Das heißt, ausschließlich die öffentliche Hand trägt die Kosten für die Internetauftritte ihrer Behörden. Doch angesichts knapper Kassen, steigender Betriebskosten und geringer Abrufzahlen - jeder Bundesbürger ist im Jahresschnitt nur rund zweimal auf einem Amt - laufen viele Projekte ins Leere. Eine weitere Herausforderung: Das Ziel, Formulare online auszufüllen und abzuschicken, kann nur dann erreicht werden, wenn komplette Arbeitsabläufe umgestaltet werden. Die hierfür notwendigen Investitionen in ein transaktionsbasiertes E-Government werden aber erst mittelfristig wieder eingespielt. Kleinere und mittelgroße Kommunen sollten sich daher in einem Portalbetrieb zusammenschließen, um nicht in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten. Die Einbindung einer Stadt oder Gemeinde in ein bereits bestehendes überregionales System spart erhebliche Kosten.

Autor: (as)

Quelle: de.internet.com, 09.09.2004

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