Die profitablen US-E-Government-Portale finanzieren sich durch Transaktionsgebühren und Kooperationen mit der Wirtschaft (Public-Private-Partnerships). Damit wird in den USA die Gewinnschwelle teilweise bereits im ersten Jahr überschritten. Um mit offiziellen Internetseiten Geld zu verdienen, stellen die privaten Anbieter häufig nachgefragte staatliche Dienstleistungen gegen eine erhöhte Gebühr online zur Verfügung. Neben Datenbankabfragen wie Auskünften aus Melde- oder Gewerberegistern eignen sich hierfür beispielsweise einfache Genehmigungsverfahren oder Geodaten.
Deutschland hingegen setzt beim Thema E-Government bisher auf das so genannte Public Funding. Das heißt, ausschließlich die öffentliche Hand trägt die Kosten für die Internetauftritte ihrer Behörden. Doch angesichts knapper Kassen, steigender Betriebskosten und geringer Abrufzahlen - jeder Bundesbürger ist im Jahresschnitt nur rund zweimal auf einem Amt - laufen viele Projekte ins Leere. Eine weitere Herausforderung: Das Ziel, Formulare online auszufüllen und abzuschicken, kann nur dann erreicht werden, wenn komplette Arbeitsabläufe umgestaltet werden. Die hierfür notwendigen Investitionen in ein transaktionsbasiertes E-Government werden aber erst mittelfristig wieder eingespielt. Kleinere und mittelgroße Kommunen sollten sich daher in einem Portalbetrieb zusammenschließen, um nicht in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten. Die Einbindung einer Stadt oder Gemeinde in ein bereits bestehendes überregionales System spart erhebliche Kosten.
Autor: (as)
Quelle: de.internet.com, 09.09.2004