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Sunday, 28.04.2024
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TU Kaiserslautern definiert Nachfolger der veralteten "V-Modell 97"

Der in die Jahre gekommene Entwicklungsstandard für IT-Systeme des Bundes (EstdIT), bekannt als "V-Modell 97", wird überarbeitet. Bis Ende 2004 soll das neue "V-Modell 200x" unter Leitung von Dr. Andreas Rausch vom Fachbereich Informatik der TU Kaiserslautern entwickelt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden. Ebenfalls beteiligt sind die Technische Universität München sowie die Industriepartner EADS, IABG mbH, Siemens AG und 4Soft GmbH. Die Auftraggeber für das mit 2,5 Millionen Euro veranschlagte Projekt sind das Bundesministerium des Innern und das Bundesamt für Wehrtechnik.

Im Vergleich zum Hausbau ist die Erstellung von IT-Systemen laut TU Kaiserslautern nach wie vor mit großen Schwierigkeiten verbunden: 28 Prozent aller IT-Projekte würden schon vor Fertigstellung abgebrochen, mit teilweise katastrophalen Auswirkungen für alle Beteiligten. Um das Risiko eines Fehlschlages zu mindern und die Produktqualität zu steigern, wurde der EstdIT bzw. das V-Modell 97 entwickelt. Das V-Modell soll für viele Unternehmen und Behörden eine Richtschnur für die Organisation und Durchführung von IT-Vorhaben sein, zum Beispiel bei der Entwicklung der neuen Adressverwaltung des Bundestages, das neue IT-System "Inpol-neu" der Polizei, IT-Systeme der Deutschen Post oder das Bordradar des Eurofighters. Bei den zivilen und militärischen Vorhaben des Bundes ist das V-Modell sogar verbindlich vorgeschrieben.

Da jedoch nach der Fertigstellung des V-Modells im Jahr 1997 keine Fortschreibung mehr erfolgt sei, spiegle das V-Modell 97 nicht den aktuellen Stand der Informationstechnologie wider. Darauf reagierte jetzt der Bund mit der Beauftragung einer Neuauflage des V-Modells. Neben der inhaltlichen Aktualisierung planen die Partner nun, insbesondere die Anwendbarkeit und Anpassbarkeit des V-Modells zu verbessern. Dazu werde das V-Modell 200x modular aufgebaut sein, so dass jeder Anwender, auch kleine und mittelständische Unternehmen, sich daraus ihr maßgeschneidertes Vorgehensmodell erstellen können. Mit der Anwendung des Vorgehensmodells soll das Projektrisiko nachhaltig vermindert und die Produktqualität sichtbar erhöht werden, prognostiziert die TU Kaiserslautern.

Quelle: Golem, 11.12.2003

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