Die Technik könnte dafür eingesetzt werden, Menschen in Aufnahmen von Überwachsungskameras zu identifizieren oder als Erkennungsmerkmal in Handys integriert werden, meinte Mark Nixon von der Universität von Southampton gegenüber "New Scientist". Anders als Gesichter würden Ohren ihre Form mit dem Gesichtsausdruck oder dem Alter nicht ändern, so Nixon. Auch die Position bliebe gleich. Ein Problem seien Haare, gibt Nixon zu, das könne aber vielleicht durch Infrarotbilder gelöst werden.
In einer Eingangsstudie mit 63 Personen erwies sich die Methode von Nixon und seinem Kollegen David Hurley zu 99,2 Prozent fehlerfrei.
Nixon glaubt aber, die Rate noch verbessern zu können, es gebe noch mehr Erkennungspunkte an einem Ohr, als vorerst gemessen wurden. Für eine echte Eignungsprüfung müssen allerdings wesentlich mehr Personen getestet werden.
Ohren statt Vektoren
Ohren wurden schon bisher für die biometrische Erkennung herangezogen, dabei wurden aber meist ähnliche Ansätze wie bei der Gesichtserkennung verfolgt.
So werden bei der Gesichtserkennung bestimmte Schlüsselmerkmale, wie die Position der Nase und der Augen und bei den Ohren die Linie, herausgefiltert. Als Vektoren beschreiben sie die relative Lage der Merkmale zueinander.
Die Forscher der Universität Southampton konzentrieren sich bei ihrer Methode auf die Form des ganzen Ohrs und beschreiben diese als Code. Laut ersten Ergebnissen ist die Unverwechselbarkeit von Ohren höher als bei der Gesichtserkennung, aber niedriger beim Irisscan.
Quelle: futurezone, 15.07.2005