So erhielt die Stadtbücherei Würzburg den BayerOnline-Preis in der Kategorie E-Government. Ihr Projekt zeigt, worauf es ankommt. Mit einer Anwendung, die den Kunden beispielsweise per SMS oder E-Mail automatisch benachrichtigt, konnte sich die Stadtbücherei gegen das ebenfalls nominierte Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit und die Oberfinanzdirektion München durchsetzen. "Die Lösung ist ein Paradebeispiel für ein erfolgreiches E-Government-Projekt", lobte Erwin Huber, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei in seiner Laudatio.
Das Beta-Institut Augsburg gewann den BayernOnline-Preis in dem Bereich E-Home. Mit ihrem Betanet bietet das Institut eine Suchmaschine, bei der chronisch Kranke problemlos Informationen finden können, die über die medizinische Versorgung hinausgehen. Zu sozialrechtlichen Fragen, Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen beispielsweise. Das Nachschlagewerk beta-Liste und das Infotelefon betafon bieten eine zusätzliche Möglichkeit, sich kompetent beraten zu lassen. "Indem sie bei der Informationssuche auf sich allein gestellt sind, haben Patienten und deren Angehörige oft mit einer zusätzlichen Belastung zu kämpfen", betonte der Laudator Georg Schmid, Staatssekretär des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen.
In der Kategorie E-Learning erhalten jeweils eine Schule und ein Unternehmen den BayernOnline Preis. Von den Unternehmen waren der Bayerische Rundfunk in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Deggendorf und das Portal Wissen.de, München, für den BayernOnline Preis nominiert. Nach Ansicht der Jury stellt der "IT-Kompaktkurs", den die Fachhochschule Deggendorf mit dem Bayerischen Rundfunk anbietet, ein besonders innovatives Projekt dar. Als virtueller Studiengang vernetzt er Fernsehzuschauer mit Studierenden an Bayerischen Hochschulen. Über das Internet können Studierende und Weiterbildungswillige die Kursmaterialien abrufen und in gemeinsamen Internet-Foren diskutieren. Vertiefende Studienmaterialien erhalten die Lernenden über den TV-Bildungskanal BR-alpha, der täglich Videos und Beiträge zu den jeweiligen Themen sendet.
Preistraeger im Bereich der Schulen ist die Virtuelle Berufsoberschule Bayern (VIBOS) aus Erlangen. Als erste staatliche Schule Deutschlands, die ausschliesslich im Internet agiert, adressiert sie insbesondere Schüler, Berufstätige und Menschen, die wegen Krankheit oder aus anderen Gründen nur von zu Hause aus lernen können. Die Bildungsplattform "Learning in virtual environment" (LIVE) stellt Unterrichtsmaterialien zur Verfügung, die die Lernenden online oder offline bearbeiten können. Um die Kommunikation zwischen Lehrkräften und Lernenden zu ermöglichen, hat die Berufsoberschule Diskussionsforen, Chats und Streamings eingerichtet. Demnächst sollen auch per Telefonkonferenz Diskussionen zu einzelnen Themen stattfinden.
Auch andere Schulen waren nominiert - leer geht aber niemand aus: Alle Schulen erhalten für ihr Engagement vom Kultusministerium einen Scheck über 500 Euro.
In der Kategorie E-Business belegt die "Virtuelle Schreinerei" den ersten Platz . Die Maxl Erfa Kooperation GmbH & Co. KG aus München ist eine Kooperation von sieben bayerischen Schreinereibetrieben, die unter dem Motto "Bauen, Wohnen & Leben" ein Full-Service-Handwerkerkonzept verwirklichte. Von der Planung bis zum Blumenstrauss für die Einweihung bekommt der Kunde alles aus einer Hand. Über das Internet können Mitgliedsbetriebe miteinander kommunizieren und sich an laufenden Projekten beteiligen. Darüber hinaus bietet Maxl seinen Mitgliedern Dienstleistungen in Form von Plänen und Zeichnungen, die - für alle zugänglich - auf dem Server hinterlegt sind. "Maxl trägt dazu bei, die Überlebensfähigkeit handwerklicher Betriebe zu sichern", betonte Dr. Claus Hipp, Präsident der IHK für München und Oberbayern in seiner Laudatio. "Dieses Konzept könnte auch für andere Branchen zum Vorbild werden."
Quelle: merkur online