Ministerium prüft zeitliche Begrenzung der Hilfen
Das Verkehrsministerium prüft nun, ob eine zeitliche Begrenzung der Hilfen möglich ist. Zu einem Streichen der Mautermäßigung nach einer Übergangszeit sei man aber nicht bereit. Die Einführung der Maut wurde allerdings vergangene Woche von Ende August auf Anfang November verschoben.
Die Union will Manfred Stolpe noch im August vor den Verkehrsausschuss des Bundestages zitieren. Der stellvertretende Ausschuss-Vorsitzende, Klaus Lippold, und der verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Dirk Fischer, sagten dazu am Freitag, Stolpe müsse dem Ausschuss darlegen, wie er die technischen und logistischen Probleme des Mautsystems in den Griff bekommen wolle. Stolpe müsse auch die finanziellen Auswirkungen der Mautverschiebung auf den Bundeshaushalt und die Verkehrswegeinvestitionen offen legen, sagten die beiden Unionspolitiker.
Die Gebühr für Lkw über zwölf Tonnen soll auf Autobahnen je nach Achszahl und Schadstoffausstoß rund 12,4 Cent pro Kilometer betragen und jährlich rund 2,8 Mrd. Euro einbringen. Stolpe hatte jüngst angekündigt, dass die Maut nach Zweifeln am reibungslosen Start erst ab Anfang November und nicht schon ab dem 31. August erhoben werde. Einen Zusammenhang zwischen Verschiebung und Beihilfeverfahren bestritt er. Wenn die Ausgleichsmaßnahmen für deutsche Spediteure genehmigt werden, wird die Maut den Regierungsplänen zufolge im Gegenzug auf die ursprünglich geplante Durchschnittshöhe von 15 Cent steigen.
Der Einzug der Maut soll von den Konzernen DaimlerChrysler und Deutsche Telekom sowie von der französischen Cofiroute bewerkstelligt werden. Die Unternehmen sollen jährlich rund 600 Mio. Euro aus den Mautgebühren erhalten.
Quelle: Financial Times Deutschland