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Friday, 17.05.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Die Deutsche Bank, HypoVereinsbank und Siemens haben gemeinsam mit dem Bundeswirtschaftsministerium, des Innern sowie der Finanzen ein "Bündnis für elektronische Signaturen" gegründet. Ziel des heute in Berlin geschlossenen Bündnisses aus Vertretern von Wirtschaft und Verwaltung ist es, eBusiness- und eGovernment-Anwendungen über eine gemeinsame Infrastruktur zu ermöglichen. Die mit moderner Verschlüsselungstechnologie ausgestatteten Karten sollen nicht nur geschäftlichen Vorgängen im Bereich der Banken wie sicheren elektronischen Zahlungen oder Wertpapiergeschäften dienen, sondern weitere Einsatzmöglichkeiten in Online-Geschäfts- und Kommunikationsvorgängen abdecken: Rechtsverbindlich unterschriebene Verträge, elektronische Steuererklärung, Kfz-Anmeldung, Buchungen und Einkäufe im Internet, Verschlüsselung von E-Mails. Signaturkarten haben das Format einer EC-Karte und tragen einen Chip. Der Nutzer benötigt neben seiner Signaturkarte ein Kartenlesegerät. Nach Eingabe einer persönlichen Geheimzahl wird in der Karte eine "qualifizierte" elektronische Signatur erzeugt, die vom Gesetzgeber der handschriftlichen gleichgestellt ist. Dabei wird die elektronische Unterschrift untrennbar mit dem Inhalt eines so unterschriebenen Dokuments verbunden.

Im Rahmen des Signaturbündnisses will das Geldinstitut seinen Kunden eine EC-Karte mit Signaturchip anbieten. Dies setzt voraus, dass in den Arbeitsgruppen des Bündnisses tragfähige Konzepte erarbeitet werden. Darüber hinaus setzt die Deutsche Bank im Geschäft mit Firmenkunden bereits heute ein chipkartengebundenes Verfahren ein. Mittelfristig sollen dann noch signaturbündniskonforme Mitarbeiterausweise hinzu kommen.

Kritik am "Bündnis für elektronische Signaturen" kam postwendend von der Gesellschaft für Informatik (GI). Das Bündnis sei zwar ein Schritt in die richtige Richtung, zeige aber in Bezug auf Sicherheit und Verbreitung der elektronischen Signatur noch deutliche Schwächen. GI-Präsident Heinrich C. Mayr forderte eine Vereinheitlichung aller derzeitigen Verfahren zur elektronischen Signatur, nur dann erreiche "sie die wirtschaftliche Rentabilität". Das Signaturbündnis trage aber nichts zu einer Vereinheitlichung der derzeitigen Verfahren bei. Mayr: "Auch die Bundesregierung fördert und nutzt bisher unterschiedliche Signaturen für verschiedene Geschäftsprozesse und unterläuft damit die Vereinheitlichung."

Erst wenn es analog zur handschriftlichen Unterschrift ein einheitliches Signaturverfahren für alle relevanten Geschäftsprozesse gebe, könne sich die elektronische Signatur in der Bevölkerung durchsetzen. Deshalb fordert die Gesellschaft für Informatik in einem gemeinsam mit anderen Expertengremien erarbeiteten Memorandum die Bundesregierung auf, in einer konzertierten Aktion zum elektronischen Rechts- und Geschäftsverkehr klar Position zu beziehen und als Vorbild zu wirken. Sie soll deshalb entsprechend dem Signaturgesetz eine einheitliche "qualifizierte elektronische Signatur mit Anbieter-Akkreditierung" fördern.

Quelle: de.internet.com

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