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Saturday, 18.05.2024
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Daten hoch sensibel - umfangreiche Tests geplant

An der Einführung der elektronischen Gesundheitskarte wird weiterhin mit Hochdruck gearbeitet. Dies erklärte die Vorstandsvorsitzende der Ersatzkassenverbände VdAK/AEV, Doris Pfeiffer, heute auf einer Veranstaltung in Stuttgart. Die an der Einführung beteiligten Spitzenorganisationen im Gesundheitswesen hätten sich kürzlich auf das Betriebskonzept für die Telematik-Anwendungen geeinigt, so Pfeiffer, die auch stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsausschusses der Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte - kurz "Gematik" ist. Dabei seien wesentliche Aufgaben und Zuständigkeiten - z. B. über den Transport der Daten oder die Bereitstellung der Abrechnungsdaten-Server - definiert worden. "Von entscheidender Bedeutung sind für uns der Datenschutz und die Datensicherheit", so Pfeiffer. Medizinische Daten seien naturgemäß hoch sensibel. Die Sicherheitsinfrastruktur müsse deshalb sehr ausgefeilt sein und mit dem Datenschutzbeauftragten abgesprochen werden. Für den Transport und die Speicherung medizinischer Daten auf den Servern gelte der Grundsatz der Verschlüsselung. Es werde Wert darauf gelegt, dass der Patient die Hoheit über seine medizinischen Daten behalte. "Den gläsernen Patienten wird es nicht geben." Auch die Schweigepflicht des Arztes werde durch den Einsatz der Karte nicht angetastet, sondern durch effektive Sicherheitsvorkehrungen der Zugriff unberechtigter Dritter ausgeschlossen. Nur so könne auch die Akzeptanz der Karte bei den Versicherten erreicht werden.

Wichtig sei ferner, dass die Telematikinfrastruktur tatsächlich auch in der Praxis funktioniere. "Was passiert, wenn in der Apotheke plötzlich der Server ausfällt, auf dem das elektronische Rezept abgelegt ist? Was passiert, wenn der Versicherte seine elektronische Gesundheitskarte in der Arztpraxis vergessen hat?" Hier werden alternative Verfahren eingeplant, um den praktischen Ablauf für den Versicherten sicher zu stellen.

Pfeiffer betonte, die beteiligten Organisationen hätten noch sehr viele Hausaufgaben zu machen. Hier gelte das Prinzip: Sorgfalt, Sicherheit und Qualität vor Zeitdruck. Es müssten neue Chipkarten für die rund 80 Millionen Versicherten und Lesegeräte, Praxis-Software für Ärzte, Krankenhäuser und Apotheken hergestellt sowie Konnektoren und Server bereitgestellt werden, um eine umfassende Vernetzung der 185.000 Ärzte und Zahnärzte, 22.000 Apotheken, 2.200 Krankenhäuser, 260 Krankenkassen zu ermöglichen.

Umfangreiche aufwendige Testverfahren geplant

Damit die Telematikinfrastruktur im Echtbetrieb wirklich reibungslos funktioniert, seien umfangreiche aufwendige Testverfahren, wie Komponenten- und Integrationstests im Testlabor und schließlich Feldtests erforderlich. Die Gematik sei zurzeit dabei, Kriterien für diese Testverfahren zu entwickeln. Diese würden Mitte September von der Gesellschafterversammlung der Gematik beschlossen. Erst dann könne das Bewerbungsverfahren für die Auswahl der Testregionen beginnen. "Viele Regionen, viele Bundesländer zeigen hier großes Engagement, dennoch müssen wir noch um etwas Geduld bitten", so Pfeiffer. Zur Zeit gehe man davon aus, dass Tests im städtischen wie auch im ländlichen Raum durchgeführt würden, wobei zunächst mit 10.000, schließlich mit 100.000 Versicherten und etwa 150 Ärzten, 25 Apotheken und einigen Krankenhäusern in den Regionen getestet werden soll.

Autor: (as)

Quelle: de.internet.com, 21.07.2005

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