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Saturday, 18.05.2024
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Über hundert Server mit Windows und proprietären UNIX-Systemen werden demnächst Geschichte sein. Die Stadt Bergen, die zweitgrößte Stadt Norwegens, hat sich für den Umstieg entschieden.

Anders als in manchen Medien gemeldet, ist dies zunächst eine reine Server-Umstellung. Die rund 50.000 PCs in Verwaltung und Schulen werden zunächst nicht umgestellt, da diese »bereits bezahlt sind« und »es nicht ökonomisch wäre, jetzt schon umzustellen«. Die bisher eingesetzten proprietären Unix- und Microsoft Windows-Applikationsplattformen werden durch den Novell SUSE Linux Enterprise Server 8 abgelöst. Die Umstellung soll in zwei Stufen erfolgen. Zunächst werden zwanzig bestehende Oracle Datenbank-Server mit HP-UX von HP Integrity Itanium 64 Bit-Servern mit SUSE Linux Enterprise Server 8 abgelöst. In der zweiten Phase werden mehr als hundert Microsoft Windows Server gegen zwanzig IBM Blade Server ausgetauscht. Ende 2004 soll die Umstellung durchgeführt sein.

Die Stadt Bergen verspricht sich durch den Umstieg auf Linux neben einigen Vorteilen in der IT-Struktur vor allen Dingen eine herstellerunabhängige IT-Struktur. Man erhalte mit Linux ein offeneres Modell, das mehr Wahlfreiheit erlaube und durch hohe Einsparungspotenziale einen effizienteren Betrieb erlaube, sagte Janicke Runshaugh Foss von der Stadt. Auch die Kosten spielen eine Rolle. Die meisten der bisherigen Server waren am Ende ihrer Lebensdauer angekommen und mußten ersetzt werden. Die drastische Reduktion der Zahl der Server wird allein schon Kosten sparen. Die dezentrale Administration, die für Windows-Systeme typisch und teuer ist, wird durch ein zentrales Management ersetzt.

Die Umstellung der Client-Systeme ist für Bergen kein Tabu. Dies müsse jedoch getestet werden. Auch ein Einsatz von OpenOffice anstelle von MS Office ist denkbar. Mit diesem Projekt wird man sich aber frühestens im nächsten Jahr befassen.

Autor: Ingo Weber, Andreas Wozniak und Reiner Schischke

Quelle: Pro-Linux, 17.06.2004

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