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Thursday, 16.05.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Der Traum vom Behördengang per Mausklick ist für viele Deutsche derzeit eher ein Alptraum. Zwar wünschen sich neun von zehn Bürgern, Amtsgeschäfte online zu erledigen. Attraktive und vor allem benutzerfreundliche Angebote lassen jedoch auf sich warten. So benötigt man durchschnittlich mehr als drei Mausklicks, um bei den 50 größten deutschen Städten ein einfaches Formular zur Wohnungsanmeldung zu öffnen. Den Spitzenplatz in Sachen mangelhafter Benutzerfreundlichkeit belegt die Stadt Chemnitz. Hier sind sechs Klicks notwendig, bis das Formular auf dem Bildschirm erscheint. Zu diesem Ergebnis kommt eine Erhebung zur Benutzbarkeit der E- Government-Portale der 50 größten Städte von Sirvaluse Consulting, die heute in Hamburg vorgestellt wurde.

Rund ein Viertel der Deutschen besucht das Rathaus auch im Internet. Dabei nutzen nur acht Prozent auch die Online-Formulare der virtuellen Amtsstuben. Das Problem: Zwar bieten 94 Prozent der 50 untersuchten Städte digitale Formulare im Internet an, ein Anmeldeformular beispielsweise lässt sich aber nur bei knapp der Hälfte auch am Bildschirm ausfüllen.

Auch die Benutzerfreundlichkeit bei der Suche nach den Formularen lässt zu wünschen übrig: Bei rund 75 Prozent der Städte sind zum Auffinden des entsprechenden Formulars drei oder mehr Mausklicks notwendig. Zudem erübrigt sich mit dem selbstgedruckten Formular meist nicht der Weg zum Amt. Das Warten auf den Fluren der Behörden wird noch länger kein Ende haben. Die hierfür erforderliche digitale Signatur bietet kaum eine städtische Behörde an. Zum Grauen der Bürger, denn 88 Prozent würden ihren Gang zum Amt gerne komplett via Datenleitung erledigen, sich beispielsweise online anmelden oder Passanträge stellen.

Für den Erfolg des E-Government sind nach Ansicht der Experten benutzerfreundlichere Angebote der öffentlichen Hand notwendig. Auch die breite Einführung der digitalen Signatur wird die Entwicklung des E-Government in Gang bringen. Langfristig werden sich die Internet-Plattformen mit ihren Diensten zur Alternative zum "normalen" Behördengang entwickeln.

Quelle: de.internet.com, 22.12.2003

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