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70 Millionen Euro teures Microsoft-Projekt macht Probleme

Nach der Einführung des neuen Polizei-Computersystems POLIKS am 30. März in Berlin gibt es nun seit Anfang dieser Woche technische Problemen. Wie ein Sprecher des Berliner Polizeipräsidenten heute mitteilt, können Anfragen und Eingaben nur mit erheblichen Verzögerungen durchgeführt werden. "Zahlreiche IT-Spezialisten der Polizei und beauftragter Firmen arbeiten mit Hochdruck an der Lösung der Probleme. In der vergangenen Nacht wurden nach einer aufwändigen Fehleranalyse das System optimiert sowie einzelne Hardware-Komponenten ausgetauscht. Diese Arbeiten führten teilweise zu Betriebsunterbrechungen und dauerten bis zum Vormittag an", so der Sprecher. Die Fahndungsabfragen waren im Zweifelsfall nur noch über das noch vorhandene alte ISVB-System möglich. "Die Probleme, die jetzt in POLIKS auftreten, waren trotz aller Vorsichtsmaßnahmen, wie einem umfangreichen und abgestuften Test- und Probebetrieb, nicht vorauszusehen. Häufig tauchen bei der Einführung von derart komplexen Computer-Netzwerken und neuer Software Schwierigkeiten erst im Echtbetrieb auf", hieß es weiter. Spezialisten seien weiterhin rund um die Uhr beschäftigt, POLIKS für alle Anwender nutzbar zu machen.

Server kommen von Microsoft

Unter der Bezeichnung "POLIKS" (Polizeiliches Landessystem zur Information, Kommunikation und Sachbearbeitung) entsteht in Berlin ein modernes Polizei-Computersystem. Das rund 70 Millionen Euro teure Projekt soll den 26.000 Beamten der Polizei die tägliche Arbeit erleichtern. Ab dem 30. März standen laut Plan 5.000 PCs in den über 100 Dienstgebäuden der Stadt zum Einsatz bereit. Bis 2007 ist ein weiterer Ausbau auf 9.000 Rechner geplant. Ziele des POLIKS-Projekts sind unter anderem, einen schnelleren Zugriff auf nationale und internationale Datenbanken wie die Informationssysteme der Schengenstaaten zu schaffen.

Mit POLIKS werden zum Beispiel alle Strafanzeigen über vorstrukturierte Masken am PC erfasst. Sämtliche Formblätter, Aktenvermerke, Protokolle und Berichte werden bei POLIKS digital in einer zentralen Datenbank gespeichert.

Die zuvor eingesetzten 40 Infrastruktur-Server wurden auf 120 aufgestockt und mit dem Netzwerkbetriebssystem Microsoft Windows Server 2003 ausgestattet. Die Prozessautomation in der Verwaltung der IT-Systeme will man mit zwei IT-Management-Produkten von Microsoft verwirklichen: Mit dem Microsoft Operations Manager 2000/2005 (MOM) zur Überwachung der Server-Landschaft; und Systems Management Server 2003 (SMS) für das so genannte Client-Systemmanagement. Damit lassen sich neue Programme und Softwareupdates zentral vom Rechenzentrum aus an alle Arbeitsplatz-PCs verteilen.

Autor: (as)

Quelle: de.internet.com, 07.04.2005

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