Der Beitrag neuer Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT)
zur Reduzierung von Armut in Entwicklungsländern (IKT for Development
/ IKT4D) ist ein aktuelles und gleichzeitig viel diskutiertes Thema in Praxis
und Wissenschaft. Denn obwohl IKT oft als Mittel und Ziel von breitenwirksamem
Wachstum gelobt werden, sind sie kein Allheilmittel und müssen kritisch
und genau auf ihre Wirkung und Implementation in Entwicklungsländern
untersucht werden. Nationale soziale, politische und ökonomische
Rahmenbedingungen spielen dabei ebenso bedeutende Rolle wie rechtliche und
kulturelle Gegebenheiten.
In der Abschlussarbeit sollen allgemein die Hürden und Chancen von IKT
zur Armutsreduzierung mit Fokus auf Subsahara-Afrika untersucht und diskutiert
werden. Dabei können folgende Themenbereiche näher untersucht werden
(das IfG.CC ist offen für weitere Vorschläge):
Wirkung von IKT auf die unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereiche (Bildung,
Gesundheit, Regionalentwicklung, Good Governance, Unternehmens- und
Wirtschaftsförderung)
Wirksame und nachhaltige Implementation von IKT in Entwicklungsländern
Untersuchung von Good Practice Fallstudien unter Berücksichtigung ihrer
Transferierbarkeit
Maßnahmen der deutschen / europäischen / internationalen
Entwicklungspolitik im Hinblick auf IKT zur Armutsreduzierung
Eine individuelle Schwerpunktsetzung der Arbeit wird bei Beginn der
Abschlussarbeit mit dem IfG.CC vereinbart.
Die Diplomarbeit wird in Kooperation mit der Metropolregion Hamburg
ausgeschrieben. Ziel ist es, am Beispiel des Kfz-Zulassungswesens eine
grundlegende Neuorganisation dieses Leistungsbereichs mit neuer
Informationstechnik herauszuarbeiten.
Die Registrierung von Kraftfahrzeugen in Deutschland wird gegenwärtig
bei den örtlich zuständigen ca. 440 Zulassungsbehörden
vorgenommen, bei denen auch die Datenhaltung erfolgt. Dabei werden insgesamt
ca. 47 verschiedene Fachverfahren eingesetzt, wobei sich der Bietermarkt
auf fünf größere Fachverfahrenshersteller verteilt.
Unter der Leitung des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) finden zurzeit
Aktivitäten statt, an deren Ende (ca. im Jahr 2008) ein Onlinezugriff
auf eine zentrale Datenbank beim KBA möglich sein wird. Damit besteht
die Option, einen Teil der operativen Registrierungsprozesse direkt mit dem
KBA ohne die Einbeziehung einer lokalen Datenbank zu realisieren. Dies ist
der erste Schritt zu einer neuen Leistungsgestaltung, die auch mit der deutschen
eGovernment-Initiative Deutschland-Online erreicht werden soll.
Ergebnis dieser Entwicklung soll die komplette Digitalisierung des
Kfz-Zulassungsprozesses - verbunden mit einer umfassenden organisatorischen
Erneuerung - sein. Die Probleme bei der Umsetzung von eGovernment im
Zulassungswesen entstehen aufgrund der Kennzeichen, die als materielle Produkte
zu übergeben sind. In einigen europäischen Ländern - wie Italien
oder Belgien - wird das Problem durch ein halterbezogenes Kennzeichen
gelöst, das der Kfz-Besitzer einmal erwirbt und sein gesamtes Leben
behält (so genanntes Lebenszeitkennzeichen). In Deutschland erscheint
eine solche Strategie kaum durchsetzbar, da nicht zuletzt der Verband der
Schilderpräger auf die Beibehaltung der bestehenden Verfahren beharrt.
In dieser Diplomarbeit sollen Vorschläge, insbesondere Vor- und Nachteile
für unterschiedliche Lösungsansätze bei der Behandlung der
Kennzeichenproblematik erarbeitet und im Hinblick auf ihre Umsetzbarkeit
beurteilt werden. Ein besonderes Augenmerk soll auf die
organisationsübergreifende Optimierung des Zulassungswesens unter Auswertung
der Erfahrungen anderer (europäischer) Länder gelegt werden.
Interesse an eGovernment und neuen Anwendungen der Informationstechnik
Motivation
Sehr gute Zeugnisse
Wir bieten:
Professionelle Unterstützung bei der Themenfindung, Literatur- und
Materialrecherche
individuelle Betreuung und persönliche Fachgespräche
Zugang zu themenbezogenen Literaturdatenbanken und internen Projektunterlagen
Kontakt zu Experten und Praxispartnern
Austausch mit anderen Diplomanden
Es besteht die Möglichkeit, die Abschlussarbeit mit einem vorbereitenden
oder begleitendem Teil- oder Vollzeitpraktikum zu verbinden und dadurch vertiefte
Kenntnisse im Bereich eGovernment zu erwerben
Bei Eignung ggf. auch langfristige Mitarbeit im Institut
Betreuungsort: Potsdam.
Bitte senden Sie uns Ihre vollständigen Unterlagen (aussagefähiges
Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse, Themenvorschlag, Exposé, ...)
nur per eMail zu.
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