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Freitag, 1.11.2024
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Am Flughafen, bei der Bank, am Werkstor und bei vielen anderen Gelegenheiten erfreuen sich Verfahren zur Identitätsprüfung, die keine Mitwirkung der Beteiligten erfordern, bei Sicherheitsbehörden und -unternehmen großer Beliebtheit. Anders als der Fingerabdruck kommt die biometrische Gesichtserkennung ohne direkten Körperkontakt aus, doch bleibt die Zuverlässigkeit der Auswertung von Videoaufnahmen auf charakteristische geometrische Gesichtsmerkmale in der Praxis hinter der von Fingerprints zurück. Eine Reihe von Faktoren wie die Beleuchtung oder die Kopfhaltung des Prüflings beeinträchtigen die Qualität des Videobildes und damit die Erkennungssicherheit erheblich.

Diesen Schwachpunkten glauben Entwickler am Siemens-Forschungszentrum München-Neuperlach jetzt abgeholfen zu haben, indem sie der Erkennung anstelle eines zweidimensionalen Videobildes ein dreidimensionales Abbild des Gesichtes zugrundelegen. Zur räumlichen Erfassung wird ein Muster aus parallelen, farbigen Linien auf das Gesicht projiziert und von einer Farbvideokamera aufgenommen. Fällt das Muster auf Erhöhungen oder Vertiefungen, weichen die Farblinien vom geraden Verlauf ab, wobei die Abweichung des einzelnen Bildpunktes in definierter Weise von der Position des Musterprojektors, der Kamera und der Profiltiefe abhängt. Über die verschiedenen Farben lassen sich Bildpunkt und die verschiedenen geometrischen Bezugsgrößen eindeutig zuordnen und erlauben, innerhalb von 40 Millisekunden das vollständige dreidimensionale Bild des aufgenommenen Gesichtes mit einer Genauigkeit von 0,2 × 0,2 × 0,2 mm3 zu berechnen. In einem zweiten Schritt wird dieses Computer-generierte 3D-Bild dann mit den klassischen Methoden der Musterkennung ausgewertet.

Nach Angaben von Siemens liefert das neue Verfahren nicht nur eine deutlich geringere Fehl-Erkennungsrate gegenüber herkömmlichen Gesichtserfassungssystemen, es sei auch erheblich schwerer zu täuschen. Insbesondere sei es sinnlos, der Kamera ein Foto anstelle eines realen Gesichts anbieten zu wollen. Mit dieser simplen Methode waren im c’t-Test in Heft 11/2002 marktgängige Gesichtserkennungen überlistet worden.

Quelle: Heise online

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