Beide Varianten sollen in der Testphase daraufhin geprüft werden, wie die Datensicherheit und die gesetzlich festgeschrieben Verfügungsgewalt des Versicherten über seine Daten eingehalten werden. Dass der Kompromiss auf sehr wackeligen Beinen steht, wird an einer Aussage des KBV-Geschäftsführers Andreas Köhler deutlich. In der Ärztezeitung wird Köhler mit der Aussage zitiert, dass ab 2006 "prioritär mit einem Server" gearbeitet werden soll.
Die elektronische Gesundheitskarte wird etwa 1,8 Milliarden Euro kosten und gilt als das derzeit weltgrößte IT-Projekt. Gestern hatte Bundesministerin Schmidt bereits erklärt, dass das Projekt pünktlich starten wird. Die Karte selbst soll im Aussehen an die bisherige Krankenkassenkarte angelehnt sein, wobei Leonardos Mensch auf die linke Seite wandert und seine Geschlechtsteile künftig von dem Chip und dem Arbeitsspeicher bedeckt werden, in dem die e-Rezepte, Notfalldaten und Medikamentengeschichte gespeichert sind. Die Rückseite der Gesundheitskarte wird mit dem europäischen Patientenausweis ausgestaltet.
Zur elektronischen Gesundheitskarte und der Reform des Gesundheitswesens siehe auch:
- Gesundheitsministerin: Die elektronische Gesundheitskarte kommt pünktlich
- Im Auge des Sturms
- Der Zeitplan wackelt
- Weitere Vorschläge zur Finanzierung der elektronischen Gesundheitskarte
- Risikopatient, Die Gesundheitskarte, ein gigantisches IT-Projekt -- wird es zur "Maut II"?, c't 15/04, S. 94
- Wer finanziert die elektronische Gesundheitskarte?
- Patientendaten sicherer beim Arzt?
- Der elektronische Arztausweis kann kommen
- Transparente Gesundheitsdaten für alle
- Auch Frankreich bekommt eine Gesundheitskarte
- Erstes Lösungskonzept vorgestellt
- Kampf dem Chipkartenbetrug
- EDV-Experten warnen vor IT-Desaster im Gesundheitswesen
- Gesunder Datenschutz bei der Gesundheitskarte fraglich
- Elektronische Gesundheitskarte soll eine Milliarde einsparen
Autor: (Detlef Borchers) / (jk/c't)
Quelle:Heise online, 24.09.2004