Wenn die jährlichen Rechnungshofberichte nicht trügen, ist das DoD in Sachen Softwareentwicklung nur "bedingt wehrbereit". Auch in jüngster Zeit finden die GAO-Prüfer in den Softwareprojekten des US-Verteidigungsministeriums jedes Jahr einen neuen Grund zur Beanstandung: Bemängelten sie 2004 den "Datenverhau" im Pentagon, so konstatierten sie 2005 dort ein Software-Chaos.
Mit der Migration der Procurement-Anwendung hofft das SPS Office, künftig vor dem strengen Auge der GAO-Prüfer bestehen zu können. Es wurde ein internes Gremium aus dem mittleren Management unterschiedlicher Abteilungen rekrutiert, das die Anwenderanforderungen an das System zusammengetragen hat. Zudem hat sich der Entwicklerstab auf XML als Standard-Markup-Sprache festgelegt. Mit XLM-basierenden Adaptoren von WebMethods und Code-Generierungswerkzeuge von Evolutionary Technologies International (ETI) soll sich die Beschaffungssoftware ohne langwierige Programmierarbeiten mit den Finanz- und Logistikapplikationen des Pentagon integrieren lassen.
Ebenfalls von ETI stammende Automatisierungs-Tools dienen dazu, den bisherigen Dokumentationsrückstau zu vermeiden, indem sie Systembeschreibungen ohne menschliches Eingreifen erzeugen. Andere erstellen aus den Metadaten der Integrationsschnittstellen "Business Rules" und beschleunigen dadurch das Mapping der Anwendung auf die Web-Architektur. So wird die neue Softwareausführung wird voraussichtlich Mitte kommenden Jahres den Dienst aufnehmen. Anders als die Client-Server-Version soll sie auch für die Beschaffung von Waffensystemen genutzt werden.
Autor: (qua)
Quelle: Computerwoche, 28.09.2005
