Das kostenfreie WLAN-Stadtnetz von New Orleans steht möglicherweise vor dem Aus. Die Stadtverwaltung hatte, nachdem der Hurrikan Katarina die Südstaaten-Metropole verwüstet hatte, in bestimmten Stadtgebieten den Bewohnern den kostenfreien Zugang zum Internet über ein städtisches WLAN-Netz erlaubt und mit Spendengeldern das drahtlose Netzwerk ausgebaut. Einem Bericht des IT-Magazins Red Herring zufolge drängen nun Telekom-Lobbyisten auf die Einstellung des freien Services.
Über der Hälfte des Stadtgebietes noch ohne reguläre Internetversorung
New Orleans IT-Chef Greg Meffert will sich nicht kampflos geschlagen geben und plant, den freien WLAN-Service - legal oder auch nicht legal - aufrecht zu erhalten. "Wenn ich dafür ins Gefängnis wandern soll, denke ich, werde ich das tun. Aber wir können einfach nicht die wenigen Lebenslinien abschneiden, die der Service unserer Stadt und den Unternehmen bietet", sagt Gregg Meffert. Nach Mefferts Angaben fehlt in noch über der Hälfte des Stadtgebietes die reguläre Internetversorung und etwa ein Drittel der Bevölkerung hat noch keinen Telefonanschluss. Meffert zufolge nutzen etwa 15 000 Bewohner von New Orleans das städtische WLAN-Netz als Zugang zum Internet. Meffert sagt, er und Bürgermeister Ray Nagin seien entschlossen, den WLAN-Dienst so lange anzubieten, wie in der Stadt die Notsituation vorherrsche.
Autor: Christian Horn
Quelle: teltarif, 27.03.2006
