Die Untersuchung hält erstmals fest, in welchem Umfang die US-Regierung Daten von ihren Bürgern sammelt. Da die GAO-Mitarbeiter aber alle als geheim klassifizierten Datensammlungsprojekte gar nicht in ihre Untersuchung einbeziehen, dürfte die tatsächliche Zahl der Datensammlungsprojekte wesentlich höher sein, als die jetzt offiziell ermittelte.
So unterhält das Verteidigungsministerium allein 47 Data-Mining-Projekte. Dabei versuchen die Beamten beispielsweise herauszufinden, wie normale Soldaten im Verlauf ihrer akademischen Laufbahn abgeschnitten haben. Sie suchen auch nach dem Verbleib von Schiffskomponenten, aber auch nach potenziellen Terroristen.
Der demokratische Abgeordnete Daniel Akaka von Hawaii, der die Untersuchung angefordert hatte, zeigte sich sehr irritiert über das Ausmaß der Schnüffelpraktiken in den USA, mit denen private Daten ermittelt werden. "Die Regierung sammelt persönliche Daten von Amerikanern und tauscht sie auch mit anderen Agenturen und Behörden aus. Sie tut das in einem erschreckend hohen Maß und sie verletzt damit Persönlichkeitsrechte." Allerdings werden die Datenbanksuchen vor allem deshalb durchgeführt, um Betrugsdelikte aufzudecken, heißt es in dem GAO-Bericht.
Quelle: Computerwoche, 28.05.2004