Eine IT-Pleite der öffentlichen Hand gibt sich die nächste in die Hand. Auch das Gemeinschaftsprojekt "Fiskus" von Bund und Ländern steht möglicherweise vor einer entscheidenden Wende. Nach Informationen des "Tagesspiegel am Sonntag" wird nach 13 Jahren erfolglosen Versuchen zur Entwicklung einer neuen einheitlichen Software für alle 650 Finanzverwaltungen in Deutschland jetzt möglicherweise jetzt nur noch das Programm eines Bundeslandes weiter entwickelt. Bislang laufen nur zwei kleine Programme für Grunderwerbssteuer und Bußgelder im Probebetrieb. Auch die vor drei Jahren gegründete Fiskus GmbH in Bonn, die das Projekt vorantreiben sollte, steht im Zentrum der Kritik.
Die Gesellschafter Bund und Länder haben einen externen Prüfer beauftragt, um das Unternehmen zu durchleuchten. Der Bericht sollte noch im Februar 2004 vorgelegt werden. Er zeigt nach Tagesspiegel-Informationen deutliche Defizite bei Organisation und im Aufbau der Gesellschaft, heißt es in Regierungskreisen.
Seit 1991 haben Bund und Länder mehr als 900 Millionen Euro für "Fiskus" ausgegeben, geplant waren anfangs nur 170 Millionen Euro.
Quelle: Golem, 01.03.2004