Aus Kreisen der Industrie hieß es, dass komplexe und bürokratische Anforderungen bei der Projektvergabe die Verhandlungen erschwert hätten. Das Konsortium soll zehn Jahre lang die IT- und Netzinfrastruktur der Bundeswehr für einen jährlichen Fixpreis von 665 Millionen Euro übernehmen. Heer, Luftwaffe und Marine sollen mit neuer Datenverarbeitung ausgerüstet und miteinander vernetzt werden.
SPD-Haushaltspolitikerin Elke Leonhard wies darauf hin, dass die Ausschreibung noch von 656 Bundeswehrstandorten ausgegangen sei. Inzwischen habe Verteidigungsminister Peter Struck die Schließung von 100 Standorten beschlossen. Aus diesem Grund seien "weniger Gerät und weniger Netze" nötig, sagte sie der Zeitung. Eine Erhöhung des Budgets käme für sie deshalb nicht in Frage.
Das Bundesverteidigungsministerium bezeichnete das Gespräch als "ergebnisoffen". Beobachter sehen ein positives Zeichen darin, dass das Spitzengespräch überhaupt stattfindet. Die Verhandlungsfrist lief ursprünglich am gestrigen Mittwoch ab. Sollten die Gespräche mit Isic 21 scheitern, käme das Konsortium TIS um T-Systems, IBM Deutschland und Siemens Business Services zum Zuge. Damit würde sich der Zeitplan allerdings erheblich nach hinten verschieben.
Autor: (Christiane Schulzki-Haddouti) / (jk/c't)
Quelle: Heise online, 01.07.2004