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Donnerstag, 1.05.2025
Transforming Government since 2001
Die jüngste Studie der Europäischen Kommission über elektronische Behördendienste (E-Government) in Europa belegt deutliche Fortschritte seit der letzten Erhebung im Oktober 2001. Danach hat sich die Zugänglichkeit und Interaktivität der öffentlichen Dienste über das Internet um 10 Prozentpunkte auf 55 Prozent verbessert.

Die Studie wurde im April 2002 im Rahmen der eEurope-Benchmarking-Initiative der Kommission durchgeführt und erfasst zwanzig grundlegende öffentliche Dienstleistungen in den 15 EU-Mitgliedstaaten sowie in Island, Norwegen und in der Schweiz. Seit dem Beginn des ersten eEurope-Aktionsplans im Jahr 2000 gehört die elektronische Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen über das Internet, ein grundlegendes Element der Informationsgesellschaft, zu den Schwerpunkten der eEurope-Initiative der EU. Es wurde eine repräsentative Auswahl von mehr als 10 000 Anbietern öffentlicher Dienstleistungen aus den 18 beteiligten Ländern bewertet. Nach der Studie sind über 80 Prozent der erfassten öffentlichen Dienstleistungen über das Internet zugänglich. Dies ist eine Steigerung um 6,5 Prozent im Vergleich zu den Ergebnissen von Oktober 2001. Die Interaktivität und damit der Reifegrad dieser Dienste wurde anhand einer vierstufigen Einteilung bewertet: "Information", "einseitige Interaktion", "beidseitige Interaktion" und "vollständige Transaktion".

Erkki Liikanen, das für Unternehmen und die Informationsgesellschaft zuständige Kommissionsmitglied, erläutert hierzu: "E-Government gehört zu den Prioritäten in Europa. Ein großes Hemmnis ist noch immer der Mangel an echter Interaktivität. Sie ist jedoch der Schlüssel zu einem modernen öffentlichen Dienst. Zur Verbesserung der Effektivität reicht es eben nicht aus, öffentliche Dienste einfach nur ins Internet zu stellen. Wie in der Privatwirtschaft muss auch im öffentlichen Dienst der für den Bürger sichtbare Wandel mit einer Neustrukturierung der verwaltungsinternen Abläufe und mit einer Investition in die Mitarbeiter einhergehen."

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass insgesamt 55 Prozent der öffentlichen Dienstleistungen in den untersuchten Ländern online zugänglich sind, im Vergleich zu den 45 Prozent von Oktober 2001.

Gleichzeitig bestehen jedoch große Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten öffentlicher Dienste. Von den erfassten Dienstleistungen richten sich zwölf an die Bürger und acht an die Unternehmen. Insgesamt sind die Dienste für Unternehmen besser ausgebaut als die für die Bürger. Die einnahmeorientierten Dienste (Steuern, Sozialbeiträge) sind am besten entwickelt, dann kommen Meldedienste (Autoanmeldung, Unternehmensgründung) sowie soziale Leistungen (Sozialversicherung). Die Dienste im Zusammenhang mit Dokumenten und Genehmigungen (Führerschein, Reisepässe usw.) sind am wenigsten ausgebaut.

Trotz der bedeutenden Fortschritte in fast allen Ländern gibt es zwischen ihnen riesige Unterschiede in einer Spannbreite von 22 Prozent bis 85 Prozent.

Neben der Durchführung vergleichender Bewertungen und der Unterstützung von E-Government-Vorhaben fördert die Kommission den Austausch empfehlenswerter Verfahren und vergibt in diesem Zusammenhang einen "eEurope-Preis für innovative elektronische Behördendienste". Durch diese Auszeichnung möchte sie dazu beitragen, dass die nationalen und regionalen Behörden in Europa die Qualität und Zugänglichkeit ihrer öffentlichen Dienstleistungen anhand ausgezeichneter und kreativer Lösungen für den Einsatz der Technologien der Informationsgesellschaft verbessern. Die ersten Preise sollen auf den Konferenzen über elektronische Behördendienste (E-Government) und die Online-Gesundheitsfürsorge (E-Health) im Jahr 2003 verliehen werden.

Die Studie ist hier abrufbar

Quelle: CORDIS FTE-NACHRICHTEN
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