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Österreich schlägt Deutschland wegen E-Government-Vorsprung

Die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) liegt unter 70 Ländern im Bereich der E-Readiness im erweiterten Spitzenfeld, absolut top sind derzeit die USA. Das geht aus dem "E-Readiness Ranking 2008" hervor, dass die Economist Intelligence Unit mit Unterstützung von IBM erstellt hat. "E-Readiness ist eine Summe von Eigenschaften, die darstellen, wie gut der Umgang mit elektronischen Medien in einem Land ausgeprägt ist", erklärt Robert Kernstock, IBM Managing Consultant Public Sector, im pressetext-Interview. Das Gesamtbild aus der Bewertung von sechs Einzelkategorien gibt Aufschluss darüber, wie gut Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) eines Landes zum Wohle von Wirtschaft und Gesellschaft genutzt werden kann.

Österreich schneidet im aktuellen Ranking im Bereich Regierungspolitik und -vision mit dem weltweit zweiten Platz besonders gut ab. "Die Bundesregierung hat sich vor einiger Zeit das Ziel gesetzt, ein Spitzenranking zu erzielen", meint Kernstock. Über die letzten Jahre sei dazu ein Masterplan umgesetzt worden, der auf eine Förderung der Wirtschaft und Vorbildwirkung für Osteuropa abzielt. Der erfolgreiche Kurs werde auch unter der jetzigen Regierung fortgesetzt. Österreichs Schwachstellen liegen speziell in den Kategorien Geschäftsumfeld sowie soziales und kulturelles Umfeld. Für letzteres sei wohl die eher konservative österreichische Mentalität verantwortlich zu machen, meint Kleinstock. Diese wirke sich nachteilig auf die Innovationskraft aus.

Insgesamt erreicht Österreich dennoch Rang zehn unter den 70 untersuchten Staaten und überholt damit etwa Finnland. Auch Deutschland konnte sich im aktuellen Ranking verbessern und belegt direkt hinter Finnland nunmehr Rang 14. Die Schweiz kann sich trotz leichtem Abrutschen in den Top Ten halten und ist in der Kategorie der IKT-Infrastruktur sogar Weltspitze. Neben Finnland ist auch Dänemark, im Vorjahr an der Spitze des Rankings, zurückgefallen. Dafür macht die Studie speziell einen Rückgang bei IKT-Investitionen verantwortlich.

Dicht gedrängt mit nur geringen Schwankungen ist das Feld der europäischen Staaten im Bereich der rechtlichen Rahmenbedingungen. Dafür ist nicht zuletzt die Europäische Union (EU) mitverantwortlich. "Die EU achtet darauf, dass es gerade im E-Government-Bereich sehr einheitliche Bedingungen gibt", meint dazu Kernstock. Eine Konvergenz der rechtlichen Rahmenbedingungen innerhalb der EU sei aufgrund von europäischen Vorgaben notwendig.

Europäische Spitzennation im Gesamtranking ist in diesem Jahr Schweden, das sich wie 2007 auf dem dritten Platz behaupten konnte. An zweiter Stelle liegt nunmehr Hong Kong, den Spitzenplatz nehmen die USA ein. Das immer wieder angesprochene Problem einer mangelnden Breitbandpenetration in den USA macht sich dabei in der Studie kaum bemerkbar, die USA erreichen auch in der Kategorie Infrastruktur den 7. Rang.

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Autor(en)/Author(s): Thomas Pichler

Quelle/Source: Pressetext, 09.04.2008

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