Die Verwaltungen von Lübtheen und Wittenburg wollen im EDV-Bereich zusammenarbeiten. Ein erster Test läuft bereits mit dem gemeinsam genutzten Gewerbe-Programm.
Seit 1. Januar läuft die Testphase für die Lübtheen-Wittenburger Kooperation beim Gewerbe-Programm, über das unter anderem An-, Um- und Abmeldungen von Betrieben sowie Verstöße bearbeitet werden. "Es klappt ganz gut", resümierte Torsten Netzband nach den ersten Monaten, "aber wir haben ein Problem, die Geschwindigkeit der Datenübertragung." Die sei etwas langsam, weil die zu geringe Kapazität der Telefonleitung den Datenstrom bremst. "Wir versuchen im Rahmen der Lenkungsgruppe auf Kreisebene etwas zu bewegen, um die Bandbreite der Leitung zu erweitern und das zu moderaten Kosten. Denn es würde keinen Sinn machen, wenn die Kosten für die Leitung die aus der Zusammenarbeit resultierenden Einsparungen aufzehren würden."
Und Sparen sei letztlich das erklärte Ziel der gemeinsamen Nutzung von Computerprogrammen – bei der Wartung, beim Personal und auch beim Einkauf. Die Stadt Lübtheen, deren Gewerbe-Programm zu alt war, musste kein neues kaufen, sondern lediglich eine zusätzliche Lizenz für die Wittenburger Software erwerben. Zwar keine Unsummen, aber die ersten Euro habe man dadurch eingespart, so Netzband. Noch größer könnten die Effekte sein, wenn sich noch mehr Kommunen zusammentun und es zum Beispiel um Programme für das kommunale Haushaltswesen geht. Zwar gebe es da unterschiedliche Interessen, aber "in Zeiten, in denen Kosten steigen und das Geld knapp ist, muss man sich zusammenraufen, um Geld zu sparen. Das hat man dann für den Vermögenshaushalt oder soziale Zwecke."
Im Sommer soll der Test auf die Software für den Bereich Ordnungswidrigkeiten – Verkehrs- und allgemeines Ordnungsrecht – ausgedehnt werden. Dann werde man sehen, wie der Datenaustausch läuft, wenn zwei Mitarbeiter des Hauses auf den Server in Wittenburg zugreifen. Funktioniert das, könnte im kommenden Jahr das Programm für die Einwohnermeldebehörde hinzukommen, erklärte Torsten Netzband. Vorausgesetzt, es ist geklärt, wie die größeren Datenmengen, zum Beispiel durch gescannte Passbilder, transportiert werden können.
Autor: Kathrin Neumann
Quelle: SVZ online, 19.04.2006
