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Mittwoch, 6.08.2025
Transforming Government since 2001
Elektronisches Fundamt. Bürger sollen bald im Internet nach verlorenen Sachen und Haustieren fahnden können. Fundsachen ziehen - die "Presse" berichtete in der Montagsausgabe - am 1. Februar von den Amtsstuben von Polizei und Gendarmerie in die Gemeinde- bzw. Bezirksämter. Bald sollen sie aber auch im Internet zu suchen und zu finden sein.

Denn die Übertragung - die mehr Exekutivbeamte zur Kriminalitätsbekämpfung freispielen soll - hat der Gesetzgeber auch gleich zum Anlaß genommen, um das Fundwesen überhaupt zu modernisieren: Bisher wurden alle abgegebenen Gegenstände chronologisch in Fundbüchern erfaßt und gelangten in Ballungszentren erst nach rund zwei Wochen ins Hauptfundamt. Zudem gab es keine einheitliche Kategorisierung.

Mit Unterstützung des Städtebundes wurde nun eine internetbasierte E-Government-Lösung aufgebaut, die Funde besser verwalten und dem Verlustträger schneller übermitteln soll: "fundamt.gv.at" wurde vom Wiener IT-Unternehmen Rubicon entwickelt, Betreiber ist ein Tochterunternehmen des Bundesrechenzentrums und für das Marketing ist eine Tochter der Wiener Zeitung zuständig.

Die elektronische Inventarisierung der bereits bestehenden Fundlager wurde in einigen Großstädten bereits abgeschlossen. In diesem System kann der Verlustträger ab 1. Februar via Internet selbst recherchieren, ob der verlorene Gegenstand bereits abgegeben wurde. Er kann eine Verlustmeldung deponieren und automatisch benachrichtigt werden, wenn die Sache wieder auftaucht.

Der wichtigste Vorteil ist, daß die Recherche alle am System teilnehmenden Gemeinden erfaßt. Damit steigt die Chance beträchtlich, einen in einer Stadt verlorenen aber in einer Umlandgemeinde abgegebenen Gegenstand wiederzubekommen, sofern beide Gemeinden dasselbe System verwenden. Für Nicht-Internetnutzer wird in Zusammenarbeit mit Client24/mobilkom austria eine 24-Stunden-Serviceline mit der kostenpflichtigen Rufnummer 0900 600 200 aufgebaut, unter der die Verlustträger recherchieren und Verluste bekannt geben können.

Mit einer ähnlichen Internetlösung (fundinfo.at) wollen die Gemeindesoftware-Anbieter Gemdat, KufGem, GIV und DSA ebenfalls punkten. Im November 2002 wurden alle Rechte des u.a. in Stuttgart laufenden Systems für Österreich erworben. Der österreichische Städtebund hatte diese deutsche Lösung bereits im vergangenen Sommer überprüft und sich dann aus Sicherheitsüberlegungen für die Software-Neuentwicklung entschieden, die zu fundamt.gv.at geführt hat.

Um welche Dimensionen es im Fundwesen geht, zeigen schon allein die Zahlen des neuen zentralen Fundamtes in der Bastiengasse 36-38 im 18. Wiener Gemeindebezirk. 40.000 Gegenstände werden ab Mitte Jänner hierher übersiedelt, und man wappnet sich im Vollbetrieb für über 200.000 Anrufe jährlich.

Quelle: die presse

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