Allerdings müsse dann nicht nur Hamburg die besagten Zäune abreißen. Das Umland dürfe sich nicht vom Norden des Landes abgrenzen. "Die Wachstumsimpulse aus der Metropolregion sollten in den Norden Schleswig-Holsteins gelenkt werden", forderte Stegner. Die Kommunalpolitiker aus dem Hamburger Umland müssten mit ihren Kollegen im Norden den Dialog über die Entwicklung des Landes verstärken. "Die sollen nicht vergessen, dass es auch eine Landesregierung in Kiel gibt und auch noch länger geben wird." Die Region rund um Hamburg werde in anderen Landesteilen bereits "mit Argwohn" betrachtet.
Aus dem Potential der Metropolregion Hamburg und Schleswig-Holsteins könne durchaus ein "mitteleuropäisches Kraftzentrum" entstehen, meinte Stegner. Durch ein gemeinsames Struktur- und Entwicklungskonzept für Norddeutschland könnten sich die beiden Länder als "Wachstumsregion Nord" profilieren. "Aber hier müssen dann zwei Partner auf gleicher Augenhöhe stehen." Als konkrete Beispiele für eine stärkere Zusammenarbeit nannte er den Hochschulbereich, den Verbraucherschutz und das E-Government. Forderungen nach einem Nordstaat erteilte Stegner erneut eine Absage.
Hamburg verfolgt bereits Konzept einer "Wachsenden Metropolregion"
Der Hamburger Senat hat bei seiner Zusammenarbeit mit den benachbarten Kommunen in Niedersachsen und Schleswig-Holstein stets ein "langsames Wachstum" befürwortet, um keinen Ärger bei den Landesregierungen in Kiel oder Hannover zu provozieren. Die von Stegner am Donnerstag geforderte Politik der "Wachsenden Metropolregion Hamburg" wird vom Hamburger Senat bereits seit einiger Zeit konsequent verfolgt. Zuletzt hatte Wirtschaftssenator Gunnar Uldall am Dienstag betont, dass die Hamburger Landesregierung bei allen Planungen grundsätzlich die Dimension einer Metropolregion zu Grunde lege. Zu der Region zählen insgesamt 14 Landkreise rund um die Hansestadt.
Quelle: NDR Online, 08.09.2005
