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Dienstag, 2.12.2025
Transforming Government since 2001
Der Internetauftritt des Kantons St. Gallen trifft derzeit die Interessen seiner Bürgerinnen und Bürger am besten. Dies geht aus einer Vergleichsstudie des Berner Instituts für angewandte Argumentenforschung (IFAA) hervor.

Die Kantone geben gemäss Schätzungen pro Jahr mindestens 30 Millionen Franken für ihre Internetauftritte aus, wie das IFAA zu der Auftragsstudie der Kantone schreibt. Nach einer Stagnation im zweiten Halbjahr 2005 seien die E-Government-Angebote vom Umfang her insgesamt eher wieder ausgebaut worden. Viele Kantonen seien derzeit dabei, ihre Webseiten neu zu gestalten.

Eine starke Zunahme sei seit vergangenem Mai bei den zum Download angebotenen PDF-Formularen auszumachen. Seit Frühling seien über 2000 neue digitale Formulare und einige hundert E-Mailadressen hinzugekommen. Die Erkenntnis, dass vor allem die Inhalte auf den Portalen wichtig seien und weniger die grafische Aufmachung der Webseiten, setze sich bei den Kantonen nur langsam durch, heisst es.

Internetauftritt der Kantone

Gemessen wurde in der Studie unter anderem, wie gut ein Kanton in der digitalen Welt überhaupt von aussen sichtbar ist. Die Marken Basel-Land, Bern, Zürich, Basel-Stadt und Appenzell-Innerrhoden sind derzeit am besten repräsentiert und sichtbar. Am schwierigsten auffindbar sind dagegen die Kantone Thurgau, Freiburg, Neuenburg, Zug und Jura mit ihren eigenen Kantonsbezeichnungen im Internet.

Bei der Messung der Sichtbarkeit aller von aussen auf der Webseite sichtbaren Kommunikationsinhalte mit über 189 Millionen Themen, schneidet derzeit der Kanton Zürich am besten ab, gefolgt von St. Gallen, Basel-Land, Bern und Tessin. Schliesslich wurde auch analysiert, welche Kantonswebseiten bei den Bürgern auf mehr oder weniger digitales Interesse stösst. Dabei schwang St. Gallen obenaus, vor Basel-Land, Zürich, Bern und Solothurn. Grösste Absteiger waren in diesem Bereich Schaffhausen, Jura, Neuenburg, Appenzell-Ausserrhoden und Thurgau.

E-Government wird nur zögerlich genutzt

Laut IFAA hat sich in den letzten Jahren bei den Betreibern von E-Government eine grosse Ernüchterung breit gemacht. Man habe schmerzlich feststellen müssen, dass die Hundemarke immer noch persönlich abgeholt werde und dass der Kontakt mit der Gerichtskasse praktisch nie digital erfolge. Der Kontakt mit dem Staat könne also nicht, wie sich dies ursprünglich viele Verwaltungen erhofft hätten, einfach auf eine Webseite übertagen und automatisieren lassen. Aus dieser Erkenntnis heraus hätten einige Kantone gelernt und böten neuerdings wieder Kontaktmöglichkeiten an, natürlich Formulare, einen Auskunftsdienst und Beratung.

Bei den Dienstleistungen stünden diese Bereiche im Vordergrund. Die meisten elektronischen Dienstleistungen böten die Kantone Zürich, Bern, Basel-Land und St. Gallen an. Ein Vergleich von Angebot und Nachfrage bei den Dienstleistungen zeige aber auch da, dass die zahlreichen Kontaktmöglichkeiten und Auskunftsdienste selten gesucht würden.

Autor: (sbm/sda)

Quelle: Tages-Anzeiger Online, 08.12.2005

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