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Dienstag, 14.05.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Defizite bei der Umsetzung

Eine Studie der Universität St. Gallen zeigt Mängel bei der Umsetzung des Electronic Government (E-Government) auf. Die Resultate wurden am Dienstag veröffentlicht. Bund, Kantone und Gemeinden unternehmen enorme Anstrengungen für die Einführung des Electronic Government. Bei der Umsetzung bestehen hingegen erhebliche Mängel, wie eine am Dienstag veröffentlichte Studie der Universität St. Gallen zeigt.

Wenn Staat und Verwaltung ihre Kontakte zu Kunden, Lieferanten und Bürgern über das Internet abwickeln, spricht man von Electronic Government (E-Government). Erstmals nun wurde der Stand des E- Government in der Schweiz auf allen drei Staatsebenen (Bund, Kantone, Gemeinden) flächendeckend und systematisch untersucht.

Grosse Unterschiede

Die Resultate der Studie, die vom Institut für Öffentliche Dienstleistungen und Tourismus der Universität St. Gallen (IDT-HSG) im Herbst 2002 anhand von Umfragen durchgeführt wurde, zeigen: Es gibt innerhalb und zwischen den Staatsebenen grosse Unterschiede.

Während ein Drittel der Gemeinden noch immer keine Website hat, bieten die grösseren Städte zu allen Themen Informationen online an, wie die Studie zeigt. Das nach wie vor knappe Angebot führe dazu, dass die Websites in der Regel schlecht frequentiert würden.

Mehr als 40 Prozent der Gemeinde-Websites verzeichnen weniger als 50 Besucher am Tag. Unerwartet gross sei auch der Anteil der Verwaltungen, die überhaupt nicht wüssten, wie oft ihre Internet- Seite kontaktiert wird: Das sind 35 Prozent der Schweizer Gemeinden, 59 der kantonalen Ämter und 29 Prozent der Bundesämter.

In den Kinderschuhen

Dem Thema E-Government wird laut Studie von Bund und Kantonen grosse Bedeutung zugemessen. Die technische Ausstattung der Verwaltungen wird von den Befragten als gut beurteilt, genau so wie das Wissen der Mitarbeitenden im Umgang mit den neuen Technologien. E-Government auf Verwaltungsebene führe weniger zu Kosteneinsparungen als zur Qualitätsverbesserung für die Kontaktpartner des Staates, heisst es in der Studie. Die Verwaltungen erweckten den Eindruck, auf E-Government vorbereitet zu sein, allgemein stehe man in der Schweiz aber noch am Anfang.

Den Anstoss zur E-Government-Studie der Universität St.Gallen gab eine Vergleichsstudie der Europäischen Union (EU) zum gleichen Thema. Der Vergleich hatte gezeigt, dass die Schweiz in Sachen Electronic Government in Europa auf dem viertletzten Platz liegt.

Quelle: NZZ Online

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