Den Bakom-Testern ist es dem Bericht zufolge gelungen, den Leservorgang mit einem einfachen Empfänger aus der Distanz mitzuschneiden. Unter "idealen Bedingungen" sei das aus einer Entfernung von bis zu 25 Meter möglich, lautet das Fazit des Bakom. Der so gewonnene Datenstrom könne gespeichert und offline weiter bearbeitet werden. Darüber hinaus sollen die Lesesysteme die Daten auch "ungewollt" über das Stromnetz leiten und sie dort auch aus deutlich höheren Entfernungen von über 500 Metern abgegriffen werden können.
Das Schweizer Bundesamt für Polizei (Fedpol), das die Untersuchung in Auftrag gegeben hatte, betonte laut Tages-Anzeiger, dass die abgegriffenen Daten immer noch verschlüsselt seien. Das Fedpol wolle dennoch Konsequenzen ziehen und auf Empfehlung des Bakom die Lesegeräte mit Filtern nachrüsten, die das Mitschneiden der Daten über Funk oder das Stromnetz erschweren.
In der Schweiz werden seit 2006 im Rahmen eines Pilotprojekts auf freiwilliger Basis Pässe mit einem Chip ausgegeben, auf denen biometrische Merkmale des Passinhabers gespeichert sind. Nach dem zum Jahreswechsel erfolgten Beitritt der Schweiz zum Schengen-Abkommen sollen künftig alle Schweizer Bürger einen neuen E-Pass bekommen. Das letzte Wort darüber haben die Bürger: Über die obligatorische Einführung des Personaldokuments sollen wahlberechtigte Schweizer am 17. Mai in einem Referendum abstimmen.
Siehe dazu auch:
- Der E-Personalausweis auf der Suche nach Anwendungen
- Österreichs Parlament beschließt Reisepässe mit Fingerabdrücken
- Holländischer Computerexperte fälschte britischen E-Pass
- Bundestag verabschiedet Novelle des Passgesetzes
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Autor(en)/Author(s): (vbr/c't)
Quelle/Source: Heise online, 04.05.2009
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