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Donnerstag, 16.05.2024
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Die Thüringer Landesregierung hat eine Initiative für schnellere Internetverbindungen in ländlichen Gebieten gestartet. Unter dem Titel "Thüringen Online" haben sich Kommunen, Firmen und die Landesmedienanstalt verpflichtet, kostengünstige Lösungen für Regionen ohne Breitband-Verbindungen ins Internet zu suchen, teilte Wirtschaftsminister Jürgen Reinholz (CDU). "Eine moderne Breitband-Infrastruktur ist Voraussetzung für Wachstum und Arbeitsplätze." Bis 2010 stehen für die Initiative Fördergelder in Höhe von 883.000 Euro bereit.

Das Wirtschaftsministerium geht davon aus, dass in Thüringen für rund 57.000 der 1,1 Millionen privaten Haushalte kein schneller Internetanschluss verfügbar ist, der eine Übertragungsrate von mehr als einem Megabit pro Sekunde erreicht. Für viele Unternehmen im ländlichen Raum sei die schnelle Verbindung ins weltweite Datennetz ein wichtiges Standortkriterium. Zuverlässige Angaben zur Breitband-Versorgung liegen laut Ministerium bisher nicht vor. Daher sammele die Initiative in einem ersten Schritt bereits Daten zu Angebot und Nachfrage in Thüringen. Diese sollen in einem "Breitband-Atlas" im Internet veröffentlicht werden.

Ziel sei es, kleine Gemeinden ohne schnelle Internetanbindung sowie Telekommunikationsanbieter an einen Tisch zu bringen, sagte ein Ministeriumssprecher. Dabei sollten auch alternative Technologien zum bekannten DSL-Anschluss erörtert werden, beispielsweise Glasfaser, Funk oder UMTS. Wenn sich der Ausbau für die Unternehmen als nicht rentabel herausstelle, könnten Gemeinden mit bis zu 5000 Einwohnern einen Antrag auf Förderung stellen. Nicht rentabel sei der Ausbau des Netzes beispielsweise, wenn die zu verlegende Kabelstrecke zu entlegenen Gemeinden zu lang und damit zu teuer oder die Nachfrage vor Ort zu gering sei.

Die Fördersumme der Projekte muss laut Ministerium zwischen 10.000 und 75.000 Euro liegen, mindestens 40 Prozent der entstehenden Kosten müssen vom Antragsteller selbst getragen werden. Die Fördermittel kommen zu 60 Prozent vom Bund und zu 40 Prozent vom Land. Ab Mitte November könnten die Gemeinden die Anträge bei den Ämtern für Landentwicklung und Flurneuordnung stellen.

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Autor(en)/Author(s): (dpa) / (jk/c't)

Quelle/Source: Heise online, 17.10.2008

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