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Montag, 29.04.2024
eGovernment Forschung seit 2001 | eGovernment Research since 2001
Die Informationstechnik stellt in einem technologisch hochentwickelten Land wie Deutschland mittlerweile eine geradezu existenzielle Infrastruktur dar. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung ist die Zahl der Internetnutzer von 1995 bis Mai 2003 von 250 000 auf 39 Millionen gestiegen. Damit sind derzeit 47 Prozent der deutschen Bevölkerung online. Mit einer derart rasanten Fortentwicklung aber entstehen neben neuen IT-Anwendungen auch immer neue Sicherheitslücken. So wurden diesen Sommer im Informationssystem des Bundes in einem Zeitraum von sieben Wochen rund 1,25 Millionen E-Mails erkannt, die Sobig F. verseucht waren. Die dadurch entstandenen Schäden waren kaum zu beziffern. Jedoch sind durch solche Viren, Würmer und trojanische Pferde jährlich Schäden in dreistelliger Millionenhöhe mit steigender Tendenz zu verbuchen. Zunehmend geraten auch Privatanwender in den Fokus der Angreifer.

Das BSI untersucht Sicherheitsrisiken bei der Anwendung der Informationstechnik und entwickelt Sicherheitsvorkehrungen. Es informiert über Risiken und Gefahren beim Einsatz der Informationstechnik und versucht Lösungen dafür zu finden. Um diese Risiken zu minimieren, berät das BSI deshalb - als unabhängige und neutrale Stelle für Fragen zur IT-Sicherheit in der Informationsgesellschaft - Hersteller, Vertreiber und Anwender und analysiert darüber hinaus Entwicklungen und Trends in der Informationstechnik.

Einen zentralen Tätigkeitsbereich stellt in diesem Rahmen das E-Government dar. E-Government bedeutet, Bürger und Unternehmen als Kommunikationspartner in das Verwaltungshandeln "online" einzubinden. Das heißt, die Daten des Bürgers oder eines Unternehmens werden über das Internet übertragen und in den IT-Systemen der Behörde verarbeitet, gespeichert und archiviert.

So stellt auch die Bürgerkarte der Stadt Passau eine Form von E-Government dar. Diese Chipkarte enthält die digitale Unterschrift und die Meldedaten des Besitzers. Er kann somit städtische Dienstleistungen direkt am PC nutzen, und den "Behördengang" somit direkt von zuhause tätigen. Der Passauer Bürger kann sich nicht nur Anträge aus dem Internet herunterladen und direkt am Computer ausfüllen, unterschreiben und zurückschicken, künftig sollen auch Ummeldungen, KfZ-Zulassungen und Gewerbeanmeldungen mit dieser Bürgerkarte möglich sein.

"Für die Nutzung von Online-Lösungen der öffentlichen Verwaltung ist das Vertrauen in die Sicherheit entscheidend. Kein Bürger wird beispielsweise seine Rentenauskunft bei der BfA online einholen, wenn die Informationen nicht ausreichend sicher übermittelt werden", so Dr. Udo Helmbrecht. Zur Unterstützung des Behörden bei der Planung und Einführung von sicheren E-Government-Dienstleistungen bietet das BSI dafür individuelle Beratungsleistungen an.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft, 11.12.2003

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